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Alt 30.10.2004, 10:48
Gast
 
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Standard Wer hat länger als 5 Jahre Lebermetastasen????

Hallo Wolfgang,

es íst wirklich bedauerlich und ungerecht, dass Deine Frau neben dem Krebs auch noch andere OP´s über sich ergehen lassen muss.

Meine Lebermetastasen verhalten sich ja auch seit über einem Jahr ganz bedeckt. Warum sollte es bei Deiner Frau nicht auch einmal so sein? Ich wünsche es ihr jedenfalls von ganzem Herzen.

Auch ich habe jetzt nach 1 1/2 Jahren, mit der Chemo aufgehört und bin in dieser ungewissen, beunruhigenden Situation. Wird sie denn auch so engmaschig überwacht? Ich muss alle 6 Wochen zum Ultraschall und die Tumormarker werden alle 6 Wochen bestimmt.

Wenn Deine Frau sich wieder etwas bewegen kann werden sicher auch die Knochenschmerzen wieder weniger und es wird ihr im Ganzen wieder besser gehen.

Könnt ihr nicht,wenn sie aus dem Krankenhaus kommt zusammen etwas Schönes unternehmen?
Mir hat es immer sehr gut getan und ich habe mich dann immer gleich auch körperlich besser gefühlt. Die Psyche spielt halt eine sehr große Rolle. Man unterschätzt das manchmal.

Drücke ihr jdednfalls beide Daumen!
Liebe Grüße!


Hallo Wolfgang, Urmel und TP,

vielen Dank für eure offenen Worte.

Gestern hat er dem Umzug mir zuliebe zugestimmt. Ich bin aber trotzdem nicht ganz glücklich mit der Situation, denn ich habe Angst davor, dass er mir Vorwürfe machen wird, wenn ich mich doch übernommen haben sollte. Ich denke zwar, dass ich es schaffe, aber eine Garantie kann ich ihm natürlich nicht geben. Wie dennn auch? Aber er kann mir auch keine Garantie geben, dass er morgen noch genau so gesund sein wird wie heute, oder?

Teilweise sehe ich es ja auch so wie ihr, dass er seine Bedürfnisse vor meine setzt, weil er in erster Linie ein sehr bequemer Mensch ist. Ausserdem braucht er Sicherheit um ruhig schlafen zu können. In meinen Augen aber eine übertriebene Sicherheit, da ja keiner in die Zukunft schauen kann und alles absichern kann. Und das letzte Hemd hat nun einmal keine Taschen, auch für ihn nicht. Das versuche ich ihm immer zu verdeutlichen.

Ich habe mich bis jetzt in Sachen Erkrankung sehr auf ihn verlassen können. Er hilft mir wirklich, wo er nur kann. Auch psychisch. ER ist immer für mich da und versucht mich aufzubauen, wenn es mir schlecht geht. Ich will ja auch auf keinen Fall ungerecht sein.

Er hat große Probleme mit seinen Ängsten umzugehen. Ich muss da sehr auf ihn einwirken, damit er sich mir öffnet. Das passiert auch nur ganz selten und dann sitzt er vor mir, mit Tränen in den Augen, und weiß kaum noch mit mir über seine Angst, mich zu verlieren, zu sprechen.

Er meinte, dass läge an mir, weil ich darüber reden würde, dass ich natürlich Angst habe nicht mehr lange zu leben. Aber mit wem soll ich denn darüber sprechen. Ist das vielleicht zu viel verlangt? Ich weiß es nicht.

Dabei möchte ich ihm eigentlich nur die Augen öffnen, denn auch er hat keine Garantie alt zu werden, so wie niemand, nur das ist den wenigsten bewusst!

Ich bin der Meinung, dass keiner irgendwelche Dinge, die ihm wichtig sind, auf später verschieben sollte. Man lebt jetzt und hier und das Später ist ziemlich ungewiss, für jeden von uns. Denn auch wer heute noch gesund ist, kann doch auch morgen schon nicht mehr da sein.

Leider bin ich ja jetzt körperlich durch die ganzen Therapien ziemlich eingeschränkt, ob Skifahren noch mal gehen wird? kann ich im Moment nich beurteilen,eher wohl nicht. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf. Laufen kann ich auch nicht lange, die Gelenke und die Muskulatur machen mir zu große Probleme und Schmerzen. Aber da ich jetzt nach 1 1/2 Jahren Dauer-Chemo aufgehört habe, habe ich die Hoffnung, dass es mir bald auch körperlich besser gehen wird.

Er sieht mich ja so, wie es mir heute geht und hat den Vergleich. Vielleicht hat er ja deshalb so große Angst um mich, aber eben auch um sich. Vielleicht verlangt man ja auch von seinen Angehörigen zuviel. Wer weiß, wie es uns Betroffenen gehen würde, wenn wir in umgekehrter Situation wären. Ich weiß es einfach nicht.

Mein Vorschlag war, uns professionelle Hilfe zu holen, aber wie bei den meisten Männern, ist er davon nicht zu überzeugen. ´Leider. Männer und Gefühle!!!

Ich bin übrigens auch nicht davon überzeugt bald schon sterben zu müssen. Ich habe Angst!!

In meiner "Herzeptin-Gruppe", wir werden alle an einem Tag zur Behandlung bestellt, sind fast alle im Laufe der Zeit wieder neu erkrankt. Ich weiß ja , dass man nicht von Anderen auf sich schließen sollte, aber Angst macht das schon. Dazu bin im viel zu viel Realist, aber auch Optimist. Dieser Optimismus wird eben durch die Beobachtungen sehr erschüttert.

Noch einmal vielen Dank für eure moralische Untertützung und ein schönes Wochenende. Lasst es euch gut gehen.

Liebe Grüße,
Martina44
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