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Alt 05.10.2017, 23:51
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Mit 75 Jahren fängt ein neuer Lebensabschnitt an.

Liebe Mari57,

Zitat:
Er wiegt nun 68,5kg...
Die Füße sind wieder normal.
Aber er ist schwach, er isst kaum etwas.
Es ist eigentlich so, wie vor dem 1. und eine Woche vor dem 2. Zyklus. Er hat keinen Hunger, isst nur weil er etwas essen muss, nimmt ab und schläft viel
Mit den 68,5 kg ist Dein Mann ziemlich genau bei seinem Idealgewicht (76 kg -10 %) angelangt.
Im Prinzip ist das ja erfreulich, aber dennoch geht es ab jetzt in Richtung Untergewicht, was man allerdings nicht unbedingt dramatisieren muß.

Nur als Anhaltspunkt:
Zu Beginn meiner Therapie hatte ich mehr als 10 kg Untergewicht.
Kein Fett mehr am Körper, aber (abgesehen von dem Drecks-Lymphdrüsenkrebs sowie der winterbedingten und verschleppten Bronchien-Erkältung) war ich topfit.

Und hatte regelrechten Horror davor, noch mehr (therapiebedingt) abzunehmen.
V.a. auch deshalb, nachdem ich hier im Forum gelesen hatte, wie manche Krebs-Betroffene durch die Therapie "geschlaucht" wurden.
Z.B. durch:
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen aufgenommener Nahrung
- Geschmacksverlust
- Schleimhautentzündung im Mund
u. dergl. mehr.
Der Horror führte dazu, daß ich sofort anfing, Unmengen zu essen.
Täglich teils bis zum Dreifachen (!) an kcal, die ein erwachsener Mann normalerweise braucht.
Von den o.g. Erscheinungen trat bei mir glücklicherweise nichts auf.


Wir sind uns sicher einig darin, daß bei jedem Krebs-Betroffenen alles anders gelagert ist/sein kann.
Vielleicht suchen wir im Forum auch nur nach Antworten, die uns weiterhelfen können, mit der jeweiligen Situation (bestmöglich) umgehen zu können.

Kurzum:
Du/Ihr müßt Euch aus meiner Sicht etwas einfallen lassen, wie der Gewichtsabnahme Deines Mannes am besten entgegengewirkt werden kann.
Bei 2 kg Gewichtsverlust (weiterhin/Woche) kann man sich an einer Hand abzählen, ab wann das dann beginnt, allmählich kritisch werden zu können!

Ich kann nicht beurteilen, was Dein Mann derzeit auf Grund seines allgemeinen Gesundheitszustandes "verkraften" kann.
Sprecht bitte ganz gezielt mit den Ärzten darüber, was er nach deren Ermessen verkraften können müßte.
Genauer gesagt, seine Leber.
An "Kalorienbomben":
- Schokolade
- Kartoffelchips
- Nüsse
- Bier

Aus meiner eigenen Therapie-Erfahrung kann ich Dir nur sagen:
Vergiß dabei den ganzen Schmarrn mit "gesunder Ernährung"!
Wenn man jemand oder sich selbst "hochpäppeln" will, zählt dabei nur kcal-Zufuhr und weiter gar nichts!

Unsere Körper sind "darauf programmiert", sich aus der Nahrung das herauszuholen, was sie brauchen.
Überschüssiges wird entweder in Form von Fett(-Reserve) am Körper "gebunkert" (für Notzeiten) oder wieder ausgeschieden.
So einfach ist das bei allen Säugetieren.

Sicher ist es ungleich schwieriger, Deinem Mann bei NULL Appetit und Hunger kcal zuzuführen.
Aber er isst immerhin kleine Portionen, bei denen er sich vielleicht auch zwingen muß, diese zu essen.

Animier ihn bitte dazu:
Viele kleine "Kalorienbomben"/Tag ergeben insgesamt auch das gewünschte Gesamt-Ergebnis.
Erklär ihm dabei bitte auch, daß es einfach keine "Macherei" ist, den Gewichtsverlust/Woche "einfach so" hinzunehmen.

Viel Erfolg dabei.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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