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Alt 21.01.2008, 20:26
Kerstin Kerstin ist offline
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Standard AW: wenn die Mutter von uns geht....

Liebe Julia,

meine Mom hatte trotz Whipple OP die gleiche Prognose wie deine Mutter und mich hat das vor über drei Jahren mehr als ausgehebelt. Wir haben die Zeit ab der Diagnosestellung sehr intensiv genutzt und es verging kein Tag, ohne Besuch oder zumindest Telefonat, wir haben zusammen gelacht, geweint und gelästert. Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Mom so viel gesprochen und geteilt hätte, wenn sie diese Krankheit nicht gehabt hätte. Wenn die Zeit auch sehr viel Kraft gekostet hat, ich bereue keine Sekunde und ich möchte auch keine missen. Es war für mich eine schöne Erfahrung, meine Mom in ihrer schwersten Zeit zu begleiten und immer für sie da zu sein. Ich habe sie bei keiner Untersuchung alleine gelassen, habe mich mit den behandelnden Ärzten unterhalten, nach Möglichkeiten gesucht, ihr alles so einfach wie möglich zu machen.

Was ich dir sagen will: Denk nicht darüber nach, ob deine Mom noch dies oder jenes erleben wird. Lebe ihr Leben und ihre Krankheit mit ihr. Sei einfach für sie da. Nimm deine Tochter so oft wie möglich mit zu ihr, erzähl ihr auch von deinen Plänen, gib ihr das Gefühl, dass sie dabei ist und sie gebraucht wird. Vielleicht geschieht ein kleines Wunder – wir hatten es und dafür bin ich dankbar.

LG
Kerstin
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Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist

Wir hatten ein kleines Wunder. Meine Mom hat dem Mistkerl fast 3,5 Jahre die Stirn geboten. Am 17.01.08 hatte meine Mom keine Kraft mehr zu kämpfen. Sie hat nun ihren Frieden und keine Schmerzen mehr. Ich bin stolz auf meine Mom.
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