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Alt 04.06.2014, 15:11
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Von der harmlosen Zyste zur Chemo...

Hallo Arielle,

willkommen hier! Deinen Bericht habe ich mit großer Verwunderung gelesen. Es ist schon ein krasses Stück, dass Die Ärzte Dir einen Befund mitgeben, den sie selber nicht gelesen zu haben scheinen. Wenn frau mit dem EK ein paar Monate unterwegs ist und - wie wir hier - die Geschichten von anderen Frauen lesen, dann denkt man immer wieder: Nun das war krass, aber bestimmt eine Ausnahme. Und dann kommt wieder so eine Geschichte wie die Deinige und wir werden wieder eines Besseren (oder eben Schlimmeren) belehrt. Es ist eben leider KEINE Ausnahme. Der Wahnsinn, wie mit uns Patienten umgegangen wird und mit diesen Diagnosen, ist eben immer wieder das: ein Wahnsinn, und leider oft einer mit Methode oder zumindest Gedankenlosigkeit. Nur eines ist leider sicher. Mit dieser Erfahrung mit unsensiblen, gedankenlosen und im Besten Falle einfach überfordeten Ärzten bist Du NICHT ALLEINE !! Hier darfst Du Dich immer anlehnen und Dir Zuspruch holen, wann immer Du es benötigst.

Ob Du noch mit den typischen Wechseljahrsbeschwerden rechnen musst, ist schwer zu sagen. Ich war bei der Diagnose "schon" 46, fast 47 und hatte davor bereits leichte Symptome in die Richtung. Ein paar Wochen nach der OP gings dann richtig los: Schwitzen, Schwitzen, Schwitzen, Schlaflosigkeit (Schlaf, was ist das????), Stimmungsschwankungen (in meinem Fall leider die schlimmste der Beschwerden, denn die muss mein Mann mit ausbaden...). Vielleicht verzögert sich die Reaktion auf die Entfernung der Eierstöcke durch die Chemo, das können Dir vielleicht andere Frauen hier erzählen, denn ich habe keine Chemo gemacht und kann da nicht mitreden. Welches Staging hast Du denn, liebe Arielle? Wenn es an der Grenze zum Borderline-Tumor war, dann kann war es doch ein Frühstadium, oder? Ich habe gelesen, dass bei 1a oder 1b die Chemo laut Behandlungsleitlinien nicht zwingend ist und es unklar ist, ob die Frauen in diesen frühen Stadien von der Chemo "statistisch" zumindest überhaupt profitieren. Auf jeden Fall ist es super, dass die anderen Organe bei Dir alle frei von Krebs und "sauber" sind. Bei mir war das nicht so, es ging schon bis zur Leberhinterseite hinauf und hatte auch den Blinddarm komplett "ummauert".

Welche Beschwerden hattest Du eigentlich? Oder bist Du "nur" zur Untersuchung wegen Deines Kinderwunsches? Ich finde es sehr schade und traurig für Dich, dass Du auf diese Art und Weise und aber auch ÜBERHAUPT von Deinem Kinderwunsch Abschied nehmen musst. Ich hatte auch bis zuletzt noch die Hoffnung auf ein (zweites) Kind. Und Du bis noch so JUNG! Ich finde das einfach tragisch, so jung wie Du zu sein und mit so einer Diagnose umgehen zu müssen. Du hast - finde ich - sehr souverän gehandelt, indem Du das Krankenhaus gewechselt hast. Das einzig Richtige!! Bewundernswert, wie gut Du Dich um Dich gekümmert hast!

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Weg

Liebe Grüße
Charl0tte
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