Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 12.01.2012, 18:42
Der Blues Der Blues ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.10.2011
Beiträge: 35
Standard Ich, der Blues, der Magenkrebs und die Glaskugel

Ich sitze nun vor der Glaskugel und versuche die Zukunft zu erkennen …… aber der Reihe nach, ich bin 44 Jahre alt und mir wurde Ende Oktober der komplette Magen entfernt. Davor gab es eine Chemotherapie. Der Befund vom Tumor : Siegelringkarzinom, diffuser Typ, ypT3, ypN2 (3/33), L0,V0,R0. Die zweite Chemotherapie (Epirubicin, Cisplatin, 5-Fluorouracil) habe ich heute abgeschlossen.

Die Chemotherapie habe ich sehr gut verkraftet, zwischen den Zyklen waren keine Pausen notwendig, auch musste die Dosis nicht reduziert werden. Also, an alle die noch vor einer Chemo stehen, es kann auch glimpflich ablaufen.

Auch die Ernährung ohne Magen funktioniert recht gut, so gab es eben gestampfte Kartoffeln mit Mohrrüben und dazu gebratenes Rotbarschfilet. Dazu ein Glas Rotwein. So lange ich kleine Portionen esse, fette und kalte Speisen meide, ist die Verdauung in Ordnung. Allerdings hat sich mein Essverhalten verändert, so dass ich heute wesentlich mehr Appetit auf Obst und Gemüse habe, Fleisch so gut wie gestrichen ist. Zusammenfassend lässt sich feststellen, auch ohne Magen kann man schlemmen.

Ich nehme noch ein Nahrungsergänzungsmittel orthomol i-care zu mir. Ich habe das Buch „Krebs mag keine Himbeeren“ gelesen. In diesem Buch wird der Einfluss der Nahrungsmittel auf Krebs beschrieben. (es soll auch klinische Studien zu diesem Thema geben). So sollen Korkuma, grüner Tee, Rote Weintraube etc. krebshemmende Wirkung haben, diese Extrakte sind in dem orthomol enthalten. Es gibt auch ein Kochbuch dazu und die Gerichte sind schon recht schmackhaft.

Ansonsten bin ich viel spazieren gegangen und fange morgen wieder mit dem Sport an. Ich will dreimal die Woche für eine halbe Stunde aufs Laufband und meine Kondition aufbauen.

Zusätzlich gehe ich zum Psychologen, um die Ängste in den Griff zu bekommen. Diese Angst ist ja immer da, begleitet mich, erinnert mich an meine Krankheit und ich will vermeiden, das diese Angst mich beherrscht.

Das ist also mein Masterplan und der Rest liegt nicht in meiner Hand.

LG Der Blues

PS: Meine Beziehung ist jetzt in die Brüche gegangen. Ich bin nicht böse, weil meine Freundin mich durch das tiefe Tal begleitet hat und ich sie einfach verstehen kann. Sie hat bestimmt genauso viel Angst vor der Krankheit wie ich, aber ich kann nicht gehen.
Es soll hier ein Gruß an alle Angehörigen erfolgen, die so tapfer zu ihren Partnern oder Angehörigen stehen. Als Betroffener fehlt einem der Blick, aber das Umfeld leidet genauso, wenn nicht sogar noch mehr.
Mit Zitat antworten