Bärbchen,
sei froh, dass du mich nicht gesehen hast. Du wärst den Schock im ganzen Leben nicht mehr los geworden.
Ich habe das Foto von Barbara schon vor einigen Tagen in einer Mail von ihr gesehen.
Dazu hatte ich ihr folgendes geschrieben:
Hallo Bärbchen,
ich weiss nicht, aber dieses Mal ist das mit dir als Kunstobjekt nicht so meine Kragenweite.
Du siehst aus wie meine verstorbene Tante Lisbeth. Die hatte auch so eine Frisur und die Brille musst du dir nur in braun vorstellen.
Die trug dazu immer so eine Fuchsstola. Das war so ein armer tot geschossener Fuchs, sogar mit Kopf. Den hatte sie immer so um die Schulter drapiert. Wir waren als Kinder hin und weg, wenn sie, wie immer mit dem Fuchs um den Hals zu uns zu Besuch kam. Aber wir durften das arme Tier nicht anfassen, nur gucken! Dazu bekam jeder von uns eine von diesen grossen, harten Himbeerbonbons geschenkt. Die grossen, auf die man eine Woche lutschen konnte und die dann noch nicht kleiner wurden. Draufbeissen konnte man nicht, sonst hätte man alle Zähne verloren. Kennst du die Kamellen auch? Nix Kameeelllen, Zähnebrecher waren das.
Wer von euch hat noch so eine Tante Lisbeth-Verschnitt als Kind zu Hause gehabt? Denn das würde mich beruhigen, ich dachte schon, ich käme aus einer Gruselfamilie, da ich noch mit mehreren dieser Typen als Tanten gesegnet war.
Bin ich jetzt ein Fall für die Klapse, verfolgen mich diesen Tanten immer noch? Oder ist es wirklich Frau O. aus HH, die ein Kustobjekt ist?
Ich muss jetzt erst was essen, denn ich habe heute noch nichts gegesssen.
Heidi