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Alt 25.09.2007, 21:49
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo,

seit 2 Tagen durchleben wir ein Wechselbad der Gefühle. Gestern ging es Mutti überraschend sehr gut. Sie konnte aufstehen, im Gang hin und her gehen und sah sehr gut aus. Der dicke Bauch war weg und der Bauch war auch wieder weich. Sie wurde künstlich ernährt, was ihr sehr gut tat. Die Ärzte waren auch wieder zuversichtlich. Obwohl ich Angst vor dem "letzten Aufflackern" hatte konnten wir alle seit einigen Tagen wieder ruhig schlafen.
Heute morgen kam Vati und sagte, es sei doch alles vorbei. Der Darm sei wohl im oberen Bereich zu und Mutti wird nicht mehr viel Zeit haben. Alle Hoffnung brach zusammen.
Gegen Mittag kam er noch einmal und sagte, er habe noch einmal mit dem Oberarzt gesprochen. Man hat sich noch einmal untersucht. Eine kleine, dünne Darmpassage ist wohl doch noch frei und es besteht noch etwas Hoffnung.
Vati hat dann Mutti über ihren Zustand aufgeklärt - endlich, denn das ewige Lügen und die traurigen "weißt Du mehr" Blicke konnte ich kaum noch aushalten. Mutti hat die Wahrheit sehr gefasst aufgenommen. Als ich heute nachmittag bei ihr war haben wir lange gesprochen. Es tat uns beiden sehr gut - Mutti will sich nicht unterkriegen lassen. Auch Vati ist ruhiger geworden. Die ganze Atmosphäre ist entspannter.
Morgen wird Mutti operiert, ihr wird ein Port gelegt, damit man sie darüber künstlich ernähren kann. Wenn sie alles gut übersteht, wird man über eine Chemo sprechen. Ich habe Kontakt zu Dr. Müller aufgenommen und hoffe, dass er Mutti noch etwas helfen kann.
Hoffentlich geht morgen alles gut.

Hoffnungsvolle Grüße
Gabi
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