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Alt 01.11.2001, 11:05
Gast
 
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Standard Rippenfellkrebs

Hallo an alle, die diese Seite besuchen
Da hier soviel Negatives steht, möchte ich nun auch mal etwas Positives hinzufügen.
Im Dez. 2000 bekam ich Luftnot und bei der Untersuchung stellte sich heraus, das meine rechte Lunge nur noch tennisballgroß sichtbar war. Mir wurde daraufhin ca. 5 Ltr. Flüssigkeit zwischen Lunge und Rippenfell punktiert, da dieses Flüssigkeit jedoch nur aus körpereigenen Substanzen bestand, wurde zusätzlich eine Gewebeprobe entnommen und die Lunge am Rippenfell verklebt. Das Ergebnis der Gewebeprobe war Rippenfellkrebs, genauer Pleura Mesothelium, verursacht durch eine 4 monatige Tätigkeit mit Asbest im Jahre 1975. Im Januar 2001 besuchte ich dann erstmalig einen Krebsarzt ( Onkologen) der mit mir die Weiterbehandlung besprach. Es folgten 12 Chemotherapien, die aus Platin und Gemzer bestanden und wöchentlich verabreicht wurden, je 3 mit 1 Woche Pause. Nebenwirkungen waren zum Teil sehr schwerwiegend zu ertragen und manchmal dachte ich auch ans aufhören, aber es ging immer weiter. Nach der 6. und der 12. Chemo wurden jeweils CT-Aufnahmen gemacht, wobei schon nach der 6. ein sichtbarer Rückgang des Placks und nach der 12. ein deutlich sichtbarer Rückgang zu sehen war. Jetzt machte ich erst einmal Urlaub, um danach genügend Kraft für die anstehende OP zu besitzen. Am 26.06.01 wurde mir eine Gewebeprobe (Lymphdrüsen) zwischen den zwei oberen Lungen entnommen. Diese waren nicht befallen und domit wurde die große OP angesetzt. Am 23.07.01 wurde ich 8,5 Std. operiert. Mir wurde die gesamte rechte Lunge, Zwergfell und Herzscheidewand entfernt, das Zwerchfell und die Scheidewand wurden durch künstliche Teile ersetzt. Ich lag insgesamt 7 Wochen im Khs. weil es noch einige Komplikationen bei mir gab und wurde als krebsfrei entlassen. Nun bin ich wieder bei meinem Onkologen in Nachbehandlung, mit der gleichen Chemo ( 6 Stück ) wie vor der OP. Die Nachbehandlung mit Chemo muß sein, da der operierte Bereich so groß ist und man nicht ausschließen kann, daß doch noch irgendwo so kleine Krebszellen sind,die man bei der OP nicht gesehen hat. 3 Chemos habe ich nun schon wieder hinter mich gebracht und kämpfe wieder mit den Nebenwirkungen, aber das schaffe ich auch noch.

Ohne die Unterstützung meiner Frau, Familie und guten Freunden hätte ich das jedoch alles nicht ausgehalten und würde bestimmt nicht im November meinen 43. Geburtstag feiern.

Was noch wichtig ist. Verliert nie Eure positive Lebenseinstellung und vertraut den Ärzten und der Chemie.

Wir wünschen allen, die diese tückische Krankheit haben und dieses lesen alles Gute, Gottvertrauen und Kraft.
Für weitere Fragen stehen wir auch gerne zur Verfügung unter U.A.Koch @t-online.de

Ute und Achim
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