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Alt 16.09.2018, 06:46
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Hallo MaG,

Zitat:
...und das Ergebnis was dass ein weiterer Lymphknoten ca. 2cm auftauchte und auch Milz und Leber vergrößert sind. Dies zum Anlass genommen machte ich nun einen Termin bei einem Internisten/Onkologen zur Abklärung. Dieser lies erst einmal ca 9 Röhren Blut abnehmen und alles erdenkliche abchecken was nur geht. Hier war das Ergebnis dass nur zwei Werte etwas erhöht sind welche auf eine Lympherkrankung hindeutet. Er meinte nur zu mir dass letztendlich nur der Pathologe wüsste was es wäre indem man mir die beiden Lymphknoten durch eine Bauchnabel OP entfernen liese. Vor dieser OP habe ich doch etwas Respekt denn die beiden Lymphknoten liegen ja wie beschrieben direkt neben der Vena Cava. Mein Urologe ist iwie etwas anderer Meinung und würde gerne vorab ersteinmal eine Chemo durchführen lassen. Nun stehe ich da und überlege.
Ganz schön was los in Deinem Lymphsystem.

Natürlich kann auch ich Dir nicht sagen, was da los ist.
Aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung eine ganze Menge sagen, das für Deine Überlegungen hilfreich sein könnte, wenngleich das alles subjektiv ist.
Ich liste das einfach mal auf:

1) Die Milz wird als dem Lymphsystem zugehörig gesehen.

2) Typisch dafür, daß im Lymphsystem Unerwünschtes abläuft, scheint zu sein, daß auch LK in der Leiste anschwellen.
War bei mir ganz kraß und auch mit der "Auslöser" dafür, daß ich zu einem Internisten ging, um Klarheit der Verhältnisse schaffen zu können.

3) Lymphdrüsen-Krebse sind systemische Erkrankungen.
D.h. man kann sie (im Idealfall) innerhalb des Lymphsystems auch "erwischen" und komplett plattmachen.

4) Ganz abgesehen davon, daß ich prinzipiell wenig geneigt bin, in mir unnötig "herumschnipseln" zu lassen, stellt sich bei der Wahl Biopsie/OP eine grundsätzliche Frage:
Nämlich die, wozu eine (Heraus-)OP eines LK machen lassen, wenn sich eine Diagnose des Sachverhaltes auch per Biopsie (problemloser) machen läßt?

Dazu muß man wissen, daß bei einer Biopsie per "Saugnadel-Einstich" in einen stattlichen LK Gewebe aus ihm entnommen werden kann, das anschließend diagnostiziert wird.

Und man sollte auch wissen, daß Herumschnipseln im Lymphsystem nicht ganz unproblematisch sein kann.
Weil das nämlich durch eine OP auch "verletzt" werden kann.

Bei meinem NHL hatte ich auch jede Menge Wasser "in der Lunge" (im Pleura).
Was an sich völlig unerklärlich war.
Da stand dann auch mal im Raum, daß ich womöglich auch noch einen anderen "Tumor-Herd" hätte.

Der Arzt, der bei meiner Eingangs-Diagnose (per US) erstmalig davon sprach:
"Sieht nach Lymphdrüsenkrebs aus",
fragte dann beim "Wasserablassen" aus dem Pleura, ob ich schon mal eine "schwere OP" gehabt hätte.

Ich fragte ihn, warum er danach fragt.
Seine Antwort:
Wasseransammlung im Pleura kommt typisch vor, wenn das Lymphsystem durch schwere OP's verletzt wurde.

Was bei mir gar nicht der Fall gewesen sein konnte, weil ich nie eine schwere OP hatte.
Der "Anfangs-Verdacht" (zweiter Tumor-Herd und/oder, daß der Krebs irgendwie die Lunge "angefressen" haben könnte) bestätigte sich nicht.

Damit will ich Dir verdeutlichen, daß unsere Ärzte keineswegs für alles eine Erklärung haben.
Die können sie auch gar nicht haben, weil die Komplexität von Einzel-Induviduen gar nicht vollumfänglich erfaßbar ist.
Wir Menschen sind alle "gesundheitlich" sehr unterschiedlich "ausgestattet".

Und in diesem ganzen "Verhau" sollen nun Ärzte sagen können, was jeweils richtigerweise zu tun sei?
Bei mir war der Sachverhalt völlig klar und dementspr. konnte auch so therapiert werden, daß die Erfolgswahrscheinlichkeit sehr hoch war.

Zitat:
Hinzu kommt dass mich knapp geschätzt jedes halbes bis dreiviertel Jahr etwas heimsucht was sich keiner erklären kann. So auch letztes Wochenende Samstags. Es fängt immer am Nachmittag an mit extremer Müdigkeit, gefolgt von Magenkrämpfen, ausbreitenden Schmerzen in Kopf, Muskeln, Gelenken, Knochen etc, Fieber bis knapp 40°C, Übelkeit, Erbrechen. Ich muss mich dann immer direkt hinlegen. Das geht dann den ganzen Tag und am nächsten Morgen ist alles wie wenn nichts gewesen wäre, nur noch ganz leicht Kopfschmerzen.
Seit wann ist das denn so?
Kannst Du erkennen, daß da irgendein Zusammenhang besteht, was Dir Dein Körper evtl. "signalisieren" will?

Zitat:
Mache ich nun eine OP oder die Chemo? Was sind eure Erfahrungen?
Eine LK-OP nur für eine Diagnose?
Ist für mich völlig "bescheuert".
Klär bitte, was denn eine OP mehr erbringen könnte/sollte als eine Biopsie, welche immerhin ein erheblich weniger riskanter Eingriff in's Lymphsystem ist.

Liebe Grüße und "gute Nerven" beim Handeln.
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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