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Alt 21.01.2009, 08:14
LostWay LostWay ist offline
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Standard AW: Mein Vater Diagnose AML

Hallo Pery,

ich kann dir nur sagen, dass ich beim Lesen von Entlassberichten und ähnlichem auch schon Überraschungen erlebt habe. Der Gipfel war als mein Mann während der zweiten Chemo einen Infekt (Lungenentzündung usw.) hatte. Es ging ihm für mein Empfinden nicht sehr gut. Der Höhepunkt der Krise war an einem Wochenende. Am Montag traf ich den Chefarzt der mir mitteilte, dass mein Mann ja die letzten Tage gerade noch so dem Tod von der Schippe gesprungen sei. Ich bin fast in Ohnmacht gefallen. Dass er schwer krank war, war mir schon klar aber von einer unmittelbaren Lebensgefahr hatte niemand gesprochen. Ich habe dann sofort einen Gesprächstermin mit dem Oberarzt vereinbart. Er erklärte mir, dass ein Nierenversagen vorgelegen hätte. Ich fragte, warum mir niemand den Ernst der Situation mitgeteilt habe und muss dazu sagen, dass ich täglich mehrere Stunden im KH anwesend war (immer bei der Visite) und auch medizinisch durchaus einigermaßen den Durchblick habe. Es wurde dann aufs Wochenende geschoben. Von diesem Zeitpunkt an legte ich fest, dass ich über alles informiert werden möchte und bei einer Verschlechterung Tag und Nacht zu Hause angerufen werden will.

Gott sei Dank hat sich so eine dramatische Situation nicht mehr wiederholt. Ich denke aber, dass es Patienten gibt, die nicht alles wissen wollen (und vielleicht auch nicht verstehen können) und auch deshalb die Ärzte mit der Weitergabe von Details vorsichtig sind, um keine Panik zu schüren.
Die Weitergabe von Infos an Patienten ist sicher auch von Krankenhaus zu Krankenhaus und von Arzt zu Arzt sehr verschieden.

Mich ärgert auch immer sehr, welches "Geheimnis" um die Krankenakten gemacht wird. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass eine Krankenschwester mir diese aus den Händen gerissen hat und erklärt, das wäre nicht "erlaubt", dass Patienten hier Einsicht bekommen.

Kennt hier jemand die rechtliche Lage? Würde mich mal interessieren.

Ansonsten hört sich vielleicht auch manches dramatischer an als es ist und leider sind Infektionen bei Chemotherapien sehr häufig. Für deinen Schwiegervater weiter alles Gute.

Gruß
Bettina
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