Thema: an meine mama
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Alt 29.11.2002, 09:23
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Standard an meine mama

Einen lieben Gruß an Alle,
am 27.November um 0.17 Uhr ist meine Mutter eingeschlafen. Meine Mutter war nicht allein,ich habe ihre Hand gehalten. Bis 23.00 Uhr waren mein Vater, meine Bruder, meine Schwägerin und ich bei ihr.Durch die liebevolle Unterstützung des Sozialdienstes haben wir es geschafft, das meine Mutti zu Hause bleiben konnte. Seit Juni 01 wußte meine Mutter, daß sie krank ist. Eierstockkrebs, bösartig inoperabel. Das Biest, wie meine Mutter das nannte , war an der Wirbelsäule festgewachsen.Aber das Biest hat die Rechnung ohne meine Mutter gemacht. Sie hat gekämpft und noch eine schöne Zeit mit uns verbracht. Wir haben ihren Kampfeswillen rechtzeitig erkannt und haben eine starke Truppe gebildet. Es hat leider lange gedauert bis ihre Schmerzen durch eine gute Versorgung zu ertragen bzw. nicht mehr gekommen sind. Im Mai 02 war meine Mutter zur Kur in Bad Mergentheim( Löffelstelzen)und sie hat dort viel Hilfe erhalten. Das Biest war zwar nicht mehr zu stoppen, aber sie hat gelernt sich mit Geprächen und Seidenmalerei abzulenken und mit allen grausamen Gedanken und Vorstellungen an das was kommt zu beschäftigen. Meine Mutter hatte keine Angst vor dem Tod, nur vor dem WIE. Ich war einmal in der Woche mit meiner Mutter unterwegs, Am Strand, Spazieren gehen und das bleib für mich, kann mit keiner nehmen. Im August war sie zum Schleswig-Holstein Festival, ihren 75.Geburtstag sind wir Alle, Kinder und Enkelkinder essen gegangen, alles an gemeinsamen Treffen und Unternehmungen würde hier den Rahmen sprengen. Meine Absolute Hochachtung hat mein Vater, er hat seine Frau geliebt und gepflegt, ich habe nicht gewußt, zu welchen Dingen mein Vater fähig ist.Hier ein Dank an Vati.Jetzt ist meine Mutter nicht mehr bei uns, der Spüren des Verlustes ist unerträglich, aber ich weiß, das Mutti jetzt ohne Morphium keine Schmerzen hat. Vielleicht trifft sie ihre Eltern, vielleicht ihren Enkel(mit 13 Monaten verstorben) ich glaube ganz fest daran.Und WIR Kinder haben eine andere Aufgaben, unserer Vater. Am 1.Dezember ist Geburtstag, der 77. und wir auch mein Bruder aus Bayern mit seine Frau werden an diesem Tag bei ihm sein und uns an viele schöne Erlebnisse mit Mutti erinnern und ich glaube, das ist der beste Weg mit dem Schmerz umzugehen. Gemeinsam füreinander dasein. Ich fühle eine Trauer, die sehr schmerzt aber ich weiß nicht, es ist eine Trauer, die ich nicht erklären kann, fühle ich Erlösung die mir sagt, es ist gut so. Jeder weiterer Tag wäre unwürdig, ich fühle es.
Ich wünsche allen die wissen, was es bedeutet die Mutter zu verlieren, Kraft, Mut und Zuversicht, und die , die es nocht nicht erlebt haben und sehr leiden , glaub mir, Ihr schafft das.
Karen
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