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Alt 18.12.2001, 07:22
Gast
 
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Standard Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Liebe Ilona,
nimm Deine Mama zu Dir. Du schaffst das. Ich habe gerade in den letzten 2 Monaten meine Mutter und meinen Vater gepflegt und in den Tod begleitet.
Zuerst mußt Du Dich an den Hausarzt Deiner Mutter wenden und ihm Deine Absicht mitteilen und ihn fragen ob er auch bereit ist jederzeit Hausbesuche zu machen. Wenn nicht suche Dir ganz schnell einen anderen Arzt. Dann wende Dich an einen Pflegedienst, z. B. Diakoniestation. Die kannst Du mehrmals am Tag kommen lassen, falls nötig. Und was mir eine große Beruhigung war, sie haben sogar Nachtbereitschaft, wenn irgendetwas passiert. Du bekommst alle Hilfsmittel wie Krankenbett, Rollstuhl, Sauerstoffflasche usw. verschrieben. Irgendwann meldet sich dann bei Dir ein Arzt vom medizinischen Dienst und teilt dann Deine Mutter in eine Pflegestufe ein.
Am Anfang war ich auch sehr hilflos, aber ich habe immer den Krankenschwestern zugeschaut und mir alles erklären lassen und ich konnte dann auch alleine Windeln wechseln und sogar das Bett abziehen, wenn noch jemand drinliegt. Es ist alles eine Frage der Technik und nicht schwer zu lernen.
Ich finde das wunderbar was Du für Deine Mutter tun möchtest und sie ist bestimmt sehr froh darüber. Es wird hart für Dich, aber wirst Du Deiner Mutter auch sehr nah sein und Du wirst Dir nie Vorwürfe machen müssen wenn sie es überstanden hat, denn Du hast alles für sie getan.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft und alles Liebe diese schwere Zeit gemeinsam durchzustehen.
Sabine
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