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Alt 25.04.2015, 17:00
Janos Janos ist offline
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Standard AW: Großzelliges B Non Hodgkin Lymphom IVb

In September 2014 habe ich mich damit gemeldet, dass ich eine recht bösartige Krebskrankheit habe. Ich melde mich nun zurück: Die Chemotherapie hab ich durchgestanden und lebe!
In der Zwischenzeit habe ich viele mitfühlende und ermunternde Kontakte gehabt. Ich bedanke mich bei Allen und möchte ein Situationsbericht geben.
Zuerst das Positive: Mir geht es gut. Ich fühle mich nicht krank, kann eigentlich ganz normal leben, Auto fahren, Freunde, Veranstaltungen, Gaststätten besuchen. Ich mache ein bisschen Sport. Mit meinem sportlichen Dreirad fahre ich täglich mindestens eine Stunde. Leider kann ich nur mit einem Gehstock gehen.
Da ich immer wieder gefragt werde, wie es mir erging, habe ich einen ausführlichen Bericht geschrieben:
Die letzten sechs Monate haben mich sehr mitgenommen.
In September 2014 stand die Diagnose : Großzellige Non-Hodgin-Lyphtom immStadium IV, fest. Dies ist einbesonderes schnell wachsende und sehr aggressive Krebsgeschwür, kann sich in fast jedes Organ oder Gewebe im Körper ausbreiten, einschließlich Leber, Knochenmark Milz und Nase. Es wird mit einem Standardverfahren, genannt R-CHOP Chemotherapie behandelt. Die Behandlung besteht aus 8 Infusionen in je drei Wochen Abstand.. Die erste Infusionen habe ich noch im Krankenhaus erhalten, dann wurde ich entlassen. Zu den weiteren Behandlungen bin ich in die Onkologie gegangen. Die Therapie hat 167 Tage gedauert.
Die letzte Infusion habe ich in Februar 2015 erhalten. Dann wurde einiges untersucht. Mit einer CT - Untersuchung hat man keine Ausbreitung inneren Organen gefunden. Das Geschwür ist aber nicht kleiner geworden, es ist unklar ob sich darin noch aktive Krebszellen befinden. Nach drei Monate muss ich wieder untersucht werden. Beim Abschlussgespräch hat mir der Onkologe freundlich mitgeteilt: "Diese Art von Krebsgeschwür kommt wieder, Sie müssen damit rechnen. Vielleicht gehören Sie zu den wenigen, bei denen es nicht schnell passiert!". Ich erinnere mich, was der Chefarzt in September, bei der Entlassung mir gesagt hat: " Ihre statistische Überlebenswahrscheinlichkeit in 3 Jahren beträgt 20 Prozent. Wenn man Ihre Alter berücksichtigt, noch weniger". Das sind die Erwartungen.
Ich habe mich die ganze Zeit so eingestellt, dass ich zu den besagten 20 Prozent gehöre. Ich habe so gut es ging, ganz normal gelebt, Die Chemotherapie habe ich gut überstanden. Die Chemo - Patienten nehmen normalerweise stark ab. Ich habe 7 Kilo zugenommen, davon sind inzwischen 4 Kilo wieder weg. Ich lebe, fühle ich mich wohl. Wenn man mich fragt, sage ich: "Ich bin nicht krank". Dies ist aber relativ, ich habe mit einigen Nachwirkungen der Chemotherapie zu kämpfen. Das Schlimmste ist die Neuropathie, eine der fast immer auftretende Nachwirkung. Es ist sehr schmerzhaft, die Fingerspitzen, die Zehenspitzen "kribbeln", sind gelegentlich schmerzhaft, dass Schlafen unmöglich ist. Da die Nerven im Fuß betroffen sind, habe ich große Schwierigkeiten mit dem gehen. Gleichgewicht kann ich nur dann halten, wenn ich meine Umgebung sehe. Wenn ich beim Anziehen eines Pullovers nichts sehe, falle ich um. Der Neurologe meint: "Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass es besser wird.".Die medikamentöse Behandlung hilft, hat aber ihre eigene, sehr schlimme Nebenwirkungen. Über die weiteren Problemen will ich lieber nicht berichten. Jetzt habe ich eine Rehabilitation beantragt und werde mich mit allen Kräften einsetzen die Probleme loszuwerden um gesund zu werden..

Geändert von gitti2002 (26.12.2016 um 18:11 Uhr)
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