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Alt 10.09.2013, 20:03
1994 1994 ist offline
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Standard Rezidiv nach 19 Jahren

Hallo,

ich hatte 1994 (mit 27) einen Mischtumor im linken Hoden (reifes Teratom, Seminon, Dottersack, Embryonal und Chorion), welcher operativ entfernt wurde. PT1N0M0. Damals war keine Metastasierung nachweisbar und ich hatte Wait and See gemacht. Empfohlen wurde mir eine RLA, die ich aber aufgrund des massiven Eingriffs nicht habe machen lassen. Dann 3 Monate beobachtet: da die beiden Marker AFP und ßHCG aber wieder anstiegen, habe ich 3x PEB durchgezogen. Alles in der MHH bei den Spezialisten.

Die ersten Jahre engmaschige Nachsorge und ab dem 5. Jahr bin ich jedes Jahr zur Nachsorge mit Tumormarker Check und Ultraschall. War immer alles ohne Befund. Nun war im letzten Jahr der AFP-Wert erstmalig über dem Soll Wert, der Urologe hatte den zweiten Hoden gecheckt und Sonografie - alles i.O. 4 Wochen später war der AFP-Wert wieder innerhalb des Soll Wertes.

Im Juni diesen Jahres AFP bei 14 - dann aber zum MRT und schwupps 2 x 2,5 cm messende Weichgewebsstruktur mit indifferentem Signalverhalten unmittelbar ventral des linken Musculus psoas - auf deutsch Lymphknoten an der Aorta. Habe hinterher erfahren das man den Bereich beim Ultraschall gar nicht einsehen kann. Beschwerden hatte ich natürlich keine und bin ansonsten von allen Werten (Blut, Röntgen etc.) kerngesund. Nun wurden laparoskopisch die befallenen Lymphknoten entfernt 13 Stück insgesamt 2 waren befallen. Histologie ergab reifes Teratom mit geringen Anteilen der anderen Tumore.
Empfohlen wird jetzt erstmal Wait and See und es wird derzeit eine Zweitmeinung eingeholt, da ein Rezidiv nach so langer Zeit sehr selten ist.

Ich bin eigentlich nur noch aus Gewohnheit einmal im Jahr zur Nachsorge gegangen, nach 10 Jahren ist man eigentlich geheilt und ich hatte mit dem Thema schon abgeschlossen. Mein Hausarzt wollte die Marker schon gar nicht mehr messen und wollte mich beruhigen nach dem Motto: So was gibt es nicht das kann nicht sein. Es zeigt aber, daß man wirklich lebenslang zur Nachsorge gehen sollte.

Hat jemand Erfahrungen mit einem Spätrezidiv nach so langer Zeit?

Viele Grüße
Hans (jetzt 46 Jahre)

Geändert von 1994 (10.09.2013 um 20:17 Uhr)
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