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Alt 14.01.2007, 18:08
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: BSDK inoperabel m. Lebermetastasen

Hallo, Ihr Lieben,

will mal kurz berichten. Mein Paps war gestern am Boden. Er wusste z.B. nicht, dass seine Krankheit ein ewiges Auf und Ab bedeuten kann. Wir haben ihm das gesagt, damit er nicht jedes Mal denkt, es geht zu Ende. Hatten aber damit das Gegenteil erreicht. Denn er meinte, was ist das denn dann noch für ein Leben?
Er meinte weiter, die Schwestern kümmern sich nicht richtig. Morgens bekam er feste Nahrung, mittags wieder nur Suppe und abends sollte er auch Suppe erhalten. Meine Ma fragte dann die Schwester, warum, welche meinte, da müsse sie mal in die Akte gucken. Als wir dann da waren, fragten wir wieder, worauf sie das gleiche antwortete. Beim Gehen sind wir dann nochmal hin, dann verleierte sie die Augen und war wütend, schaute dann aber endlich nach. Das mit der Suppe würde stimmen, aber warum, wüsste sie nicht, da müsse sie den Arzt fragen, worauf mein Mann sagte, dann fragen sie ihn bitte! Das war wohl zuviel, und sie ging. Wir sagten ihr noch, dass nicht mein Paps das wissen wolle, sondern wir, er traut sich ohnehin nicht, was zu sagen. Ihre Antwort: „So ein Blödsinn“. Man lasse sich das mal durch den Kopf gehen!!!!!!!
Eine andere „ältere“ Schwester bekam das mit, offenbar taten wir ihr leid, und sie klärte uns auf, dass dies – weil er ja mit akuter Entzündungen eingeliefert worden ist – richtig ist, es solle mit Schonkost begonnen werden. Meine Frage, warum dann normales Frühstück, konnte sie mir leider nicht beantworten. Sie verstand auch nicht, warum er nach der OP so zeitig entlassen wurde, meinte dass das leider aber nicht in ihrer Macht stünde, das wäre das heutige Gesundheitswesen, und wenn ein Bett gebraucht würde, wird derjenige, welchem es noch am Besten unter den Kranken geht, rausgeschmissen. Darüber möchte ich mich jetzt nicht weiter auslassen …. Jedenfalls sagten wir ihr, dass es Paps psychisch schlecht geht und er sich auf der Abschussliste fühlt. Daraufhin meinte diese nette Schwester, sie würde mal mit ihm reden und ihm auch einen Psychologen anbieten.
Heute erfuhren wir, dass sie ihr Versprechen wahr gemacht hat, sie hat sich mit meinem Paps unterhalten, er meinte aber, er bräuchte keinen! (War mir klar).

Wir versuchen ihm mit Engelszungen klarzumachen, dass er immer fragen muss, denn von alleine passiert nicht viel, und es wird ihm auch nichts gesagt (traurig). So musste er bzw. meine Ma nach seinem Schmerzpflaster fragen, welches gewechselt werden musste, da kümmern die sich von alleine auch nicht drum. Er hat immer noch so einen Druck im Oberbauch, welcher hart ist und er weiß nicht wieso. Auch da sagten wir, da muss er den Arzt fragen, was das sein kann. (Ich bekomme ja in der Zeit, wo ich dort bin, keinen zu sehen)
Wie soll er kämpfen, ohne zu wissen, was mit ihm passiert, was er für Medikation erhält. Bisher war es ihm egal, nach dem Motto, die wissen schon, was die mir geben.

Aber so geht es nicht. Das haben wir ihm heute – wie schon so oft – immer wieder erzählt. Er war in gesunden Zeiten immer so ein Kämpfer, hat allen gesagt, was zu tun ist, und nun kapituliert er. Er kann einfach nicht über sich reden und meint, wenn er alles wüsste, würde ihm das auch nicht helfen.
Ganz schwer, da die richtigen Worte für ihn zu finden.

Seine Werte waren heute sehr gut, wenn’s so bleibt, soll er morgen entlassen werden. Viell. erhält er dann doch am Dienstag, seine 1. Chemo? Am Mi. 17.1.07 hat er dann Geburtstag.

So, hab mich genug aufgehalten. Musste das einfach mal los werden.

Alles Gute an Alle.
LG Conny
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