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Alt 30.05.2010, 00:32
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

@lonelein: Ich habe nicht den Eindruck, dass ich total in meinen Körper hineinhorche. Meine Nebenwirkungen begegnen mir auch so. Nur bei Schmerzen im Brustkorb bin ich sicher überempfindlich. Ansonsten versuch ich manchmal sogar meine Nebenwirkungen zu ignorieren in der Hoffnung, dass sie von alleine weg gehen. Klappt meistens nicht.
Mir mangelt es absolut nicht an Zielen. Vieles was ich gerne umsetzen möchte, bekomme ich gerade nicht hin wegen meiner eingeschränkten Leistungsfähigkeit.
Sicher kann mein psychischer Umgang mit meinen Einschränkungen noch verbessert werden. Ich bin eigentlich gar nicht so gestrickt, dass ich nicht zur Uni gehe, wenn es mir schlecht geht. Das gestehe ich mir nach der Erfahrung von 6 Fachsemestern zwischen Studium und Beschwerden aber zu. Im ersten Semester bin ich noch ein Tag von 8 bis 20 Uhr in die Uni gegangen und danach zur Bestrahlung. Ich setze mich selbst schon genug unter Druck. Ich muss wohl noch lernen meine Leistungsanforderungen an mich zu verringern. Ich bin mir auch bewusst, dass ich für mein Leben selbst verantwortlich bin.
Ich habe auch ein festes Netz an Freunden und während meiner Krankheit habe ich niemanden von meinen Freunden verloren. Ich habe nur neue dazu gewonnen.

@Ina: Ich glaube, dass geht mir gerade so nahe, weil es nun einmal schmerzhaft ist, auf diese Weise sich von jemanden zu trennen. Bei Verlusten merkt man doch immer, was man vorher hatte. Vor diesem Konflikt hatte ich in letzter Zeit aber fast gar nichts mit ihr zu tun und habe auch nicht an sie gedacht. Ich merke, dass ich gestern angefangen habe loszulassen und sehe wie notwendig ein Ende ist. Eine Psychologin, die mich so behandelt, kann ich wirklich nicht gebrauchen. Durch Therapeuten sollten sich ja nicht die Probleme vermehren. Sicher frag ich mich auch, ob ich Fehler gemacht habe, aber ich weiß von mindestens vier Menschen mit denen sie sich in der Zeit während meiner Therapie verkracht hat. Dieses Wissen hilft mit etwas den Schuh mir nicht anzuziehen. Falls ich noch mal eine Psychologin habe sollte, werde ich auf die notwendigen Grenzen bestehen. Hinterher ist man immer schlauer.


Ein Problem mit meiner Haut habe ich wohl auch zu sehr vernachlässigt. Schon vor Ostern war meine Haut im Schritt total entzündet. Weil ich dann in den Urlaub gefahren bin, habe ich es erstmal mit einer Creme gegen Pilze versucht. Im Urlaub war es mit zu unangenehm meiner Familie zu sagen, dass ich wohl mal zum Frauenarzt muss. Stattdessen hatte ich mal mehr mal weniger Schmerzen. Nach dem Urlaub war ich beim Frauenarzt, der meinte, dass es kein gynäkologisches Problem ist, sondern ein Hautekzem. Mit einer Creme sollte es in einer Woche weg sein. Jetzt ist die Haut abwechseln verkrustet oder nässend. Ich muss mich wohl doch aufraffen und noch mal zum Frauenarzt gehen. Nächste Woche habe ich schon vier Arzttermine. Da hat irgendwie mein Zeitmanagement versagt. Die vier Termine sind mir bei meiner aktuellen Verfassung eigentlich zu viel. Einer davon ist die Darmspiegelung. Dann habe ich das hoffentlich mal erledigt. Ich weiß zwar nicht, was sie dann machen, wenn es z.B. Hämorhiden sind. Werde ich ja dann sehen.

Gute Nacht ihr Lieben!
Ich wünsche euch einen guten Sonntag!
Eure Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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