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Alt 25.04.2007, 23:47
estella estella ist offline
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Registriert seit: 25.04.2007
Beiträge: 223
Standard Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo,
mein Vater (72) war vor drei Stunden bei mir, um mir zu sagen, dass er vermutlich Speiseröhrenkrebs hat. Er hat es ruhig gesagt, um mich zu schonen. Ich stehe unter Schock - habe zum Glück dieses Forum entdeckt und hoffe, Trost zu finden, in einem Moment, wo man nicht getröstet werden kann. Mein Vater gehört zu einer Generation Männer, die Krankheiten nicht ernst nehmen. Deswegen bin ich mir sicher, dass er schon länger Schluckbeschwerden hat und viel zu spät zum Arzt gegangen ist. Soweit ich ihn verstanden habe, hat man eine Endoskopie gemacht. Seine Hausärztin hat nachdem sie die Ergebnisse telefonisch mitgeteilt bekommen hat veranlasst, dass er am Freitag ins Virchow eingewiesen wird. Das Virchow ist durchaus ein rennomiertes Berliner KH, aber, ob er dort gut aufgehoben ist, weiß ich nicht. Was bedeutet es, dass er nicht einmal EINE Woche Zeit hat, um eingeliefert zu werden? Kann es sein, dass er am Montag operiert wird, oder hat mein Vater sich etwas zusammengebastelt und man muss zunächst feststellen, wo der Tumor ist? Mein Bruder und ich werden ab jetzt ihn zu jeder Untersuchung begleiten, aber ich kann mir nicht ansatzweise vorstellen, was auf ihn, was auf uns zukommt. Gewichtsverlust, schwere OP Bedingung, Befall von Lymphknoten, Magensonden...all das schwirrt mir nach der Lektüre einiger Beiträge durch den Kopf. Ich bin so traurig, dass ich nicht mehr weinen kann. Ich bin so wütend, weil mein Vater noch so viel Kraft und Energie und Lebenslust hat.
Bin um jede Antwort dankbar,
estella
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