Einzelnen Beitrag anzeigen
  #23  
Alt 25.07.2016, 22:47
lotol lotol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo,

die heutige Blutuntersuchung ergab, daß die Werte wieder (wie bei allen Zyklen) ansteigen.
Besonders beobachtet wird dabei der Wert der Leukozyten:
http://www.netdoktor.de/laborwerte/leukozyten/

Denn der ist maßgeblich dafür, daß mit dem nächsten Zyklus weitergemacht werden kann.
Er sollte dazu bei ca. 3200 liegen.
Oft wird der Wert im Begleitheft zur Therapie (Nachsorgekalender) unter Abkürzungen angegeben.
Z.B. Leu od. Leuco mit nachfolgendem Wert, der auch unterschiedlich angegeben sein kann.
Als voller (Zahlen-)Wert oder abgekürzt in Tausender-Einheiten.
Die Angabe der o.g. 3200 (voller Wert) ist identisch mit 3,2 (in Tausender-Einheit).

Mein Leuco-Wert lag am 21.7. bei 700.
Meine Onkologin sagte, das ist so gut wie gar kein mehr vorhandener Immunschutz.
Heute lag der Wert bei 1700, weshalb der 6. Zyklus am Freitag beginnen könnte, wenn die ca. 3200 vorliegen.
Wenn nicht, wird der Beginn auf den Montag verschoben.


Danach fragte ich den Onkologen nach den 80% Heilung sowie, ob die restlichen 20% dabei als Einschränkungen der Gesundheit zu verstehen seien.
Antwort:
Nein, die 80 und 20% sind ein rein statistischer Wert.
Der damit zusammenhängt, daß die "Bandbreite" von Lymphomen enorm groß ist.
Da gibt es aggressiv bösartige, wie z.B. bei mir, aber auch solche, die eigentlich gar nicht behandelt, sondern nur beobachtet werden müssen, ob sie sich nicht "bösartig" entwickeln.

Von 100 Patienten haben 80% mehr oder weniger bösartige Lymphome, die ganz gut behandelt bzw. geheilt werden können.

Was aber nicht ausschließt, daß im Lymphsystem auch noch "gutartige" Lymphome vorhanden sein könnten, an denen die Therapie natürlich spurlos vorbei geht.
Deshalb werden die 80% geheilten und auch die 20% nur zu beobachtenden Patienten weiterhin kontrolliert.
Weil in beiden Fällen sich gutartige Lymphome zu bösartigen entwickeln können.

Bei den 80% geheilten Patienten geht man nach 5 Jahren Beobachtung davon aus, daß gar keine gutartigen Lymphome mehr da waren.
Ab dann gelten sie als vollständig geheilt.
Die anderen 20% werden weiterhin beobachtet, weil man bei denen weiß, daß gutartige Lymphome vorhanden sind.

"Erwischen" kann ein Lymphom auch die als geheilt Geltenden wieder.
Mit der gleichen Wahrscheinlichkeit, mit der alle Menschen von einem Lymphom erwischt werden können.
Denn weshalb Lymphome entstehen, ist nach wie vor unbekannt.


Zitat:
Zitat von sekondor
Krebs ist auch bei mir in der Familie sehr verbreitet,meine Eltern und mein kleiner Bruder sind daran gestorben,soviel zum nicht Vererbar.
Ich will ja keine "alten Wunden" bei Dir "aufreißen".
Aber erlaub mir dazu bitte eine Frage:
An welchen Krebsarten sind Deine Eltern und Dein kleiner Bruder gestorben?
Starben alle an Lymphomen?
Und wie war das mit Deinen Großeltern?
Gab es bereits bei denen auch Fälle von Krebserkrankungen?

Ich frage deshalb danach, weil wir zwei Kinder haben.
Unsere Tochter ist mütterlicherseits möglicherweise bereits "vorbelastet".


Liebe Grüße
lotol
Mit Zitat antworten