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Alt 17.02.2003, 19:01
Gast
 
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Standard lungenkrebs

Hallo alle miteinander,
ich habe schon länger nicht mehr hier geschrieben, aber alle eure Berichte mitverfolgt.
Habe viel letztes Jahr geschrieben als Angehörige ("nur")
Ich war genauso verzweifelt wie du Ivonne oder jetzt du Ramona. Es ist auch als Angehöriger unsagbar schwer das alles mitzuerleben und zu verkraften. Mein Vater war derjenige um den es hier geht. Er ist jetzt schon 7 Monate tot und ich komme immer noch nicht drüber weg.
Günther und Fredi und auch Wini.
Ich wollte euch hiermit so danken, daß ihr eure inneren Gefühle beschreibt. Wißt ihr, mein Vater hat nie was gesagt was er denkt, was er glaubt, ob er hofft. Er hat nur immer gesagt " es wird schon wieder". Er war 68 Jahre, hatte den berühmten " Kleinzeller" und ist 10 Monate nach Feststellen leider daran gestorben.
Ich muß sagen, er hat zum Glück nicht gewußt wie schwer er krank war. Im Gegensatz zu euch. Mein Vater hätte das wahrscheinlich dann nicht so leicht hingenommen. Nach den 6 Chemos, die er so gut vertragen hatte, wurde nach 4 Wochen ein CT gemacht und der Krebs war nach wie vor noch da. Bestrahlung über 30 Stück. Außer Schmerzen im Hals beim Schlucken und das er ständig müde war und leicht ab u. zu verwirrt, hat es auch nix gebracht. Er hatte aber zum Glück keine Schmerzen, jedenfalls hat er uns nix erzählt.
Er ist dann einfach eingeschlafen und wir waren gotttseidank bei ihm. Ihr könnt ja alles nachlesen wenn ihr wollt so auf Seite 30 rum und drüber.
Jedenfalls kenne ich jetzt die Gedanken was ihr fühl. Mein Vater hat immer gesagt wenn ich ihn fragte: Papi, an was denkst du, hast du Schmerzen? Sag doch was. Dann hat er nur gesagt, ach ich denk an nix, ich bin müde usw. Er hat uns nicht in sein Innerstes gelassen. Günther, du tust mir so leid, auch deine Angehörigen. Ich finde die Idee mit den Cassetten und den Koffern so toll. Ich wollte mein Vater h#tte uns etwas hinterlassen. Ich habe überall gesucht nach ein paar Zeilen, aber es war nix. er hatte nicht mit seinem Tod gerechnet. Er wollte Leben und für uns alle sorgen, wie immer.
Ich wollte ich hätte nur einen kleinen Brief von ihm. Er fehlt mir sooooooooo unendlich, ich kann heute noch nicht an ihn denken ohne zu weinen und meinen ganzen Schmerz rauszuschreien. Es tut mir leid, euch zu belästigen, ich wollte gar nicht mehr schreiben. Aber Wini und günter und Fredi ich bewundere euch , ihr seit so offen mit euren Gefühlen und auch Ängsten. Bitte seit tapfer auch wenn es sich jetzt abgedroschen anhört, aber vielleicht passiert irgendwie noch ein Wunder.
Es grüßt euch alle die ihr hier neu seit,
Petra
Hallo Silke,
du schreibst ja auch nicht mehr. Wie geht es denn deinem Vater?
Hallo Felicitas,
ist gar nicht so einfach ohne unsere Väter,stimmts? Man meint die Zeit heilt Wunden, aber diese Wunde war der Mittelpunkt in meinem Herz und ein Stück von meiner Kindheit und die ist jetzt mit im Himmel, wenns den auch gibt.
Assi ist ja noch in Amerika.
Olivia sei nicht sauer das ich als nur Angehörige wieder vom Nichtschaffen geschrieben habe. Aber wenn man danebensteht, nicht helfen kann und zusehen muss, daß ist auch als Angehöriger ganz schön hart. Mein Vater hat immer so leidenschaftlich gern und gut gegessen. Und dann will und kann er nix mehr, das bricht einen das Herz ob du willst oder nicht. Aus einem kräftigen, lustigen rüstigen Rentner, der so gern im Haus und Hof gewerkelt hat, wurde ein körperliches Wrack, der einen Gehwagen bzw. Rollstuhl brauchte. Das hat mich auch fertig gemacht. Ich habe es bis heute nicht verkraftet, keinen Vater mehr zu haben und ich werde wahrscheinlich mein Leben lang ihn vermissen.
Opa, ich liebe dich.
Eure Petra
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