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Alt 04.12.2001, 12:06
Gast
 
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Standard Vorsicht bei Hyperthermie

Mein Vater (67) hat ein inoperables Pancreaskarzinom mit Lymphdrüsenbefall und Lebermetastasen. Diagnosestelung war im August. Die erste Chemo-Runde mit Gemcytabine ist Mitte Dezember rum. Zunächst war er auch nur an der Chemo interessiert und wollte nichts Alternatives nebenher laufen lassen, denn er befürchtete, das eine würde sich mit dem anderen nicht vertragen. Außerdem ist es natürlich anstrengend, wenn mehreres ambulant nebeneinander durchgeführt wird, zumal man sowieso schon schwach ist (Gewichtsverlust) und dann noch von Praxis zu Praxis muß...
Unsere family konnte ihn aber schließlich "überreden", es mit ambulanter Hyperthermie, zusätzlich zur Chemo zu versuchen. Es wurden 10 Behandlungen festgesetzt und 3 davon durchgeführt, - dann abgebrochen, weil mein Vater die Schmerzen, die hinterher auftraten, kaum aushielt.
Die angeblich nebenwirkungsfreie Methode führte bei ihm zu stundenlangen Krämpfen im Magen-Darmbereich. Hat jemand ähnliches erlebt? Wir konnten uns dies nicht erklären. Die einzige Vermutung, die wir hatten war, daß die Kühlung möglicherweise zu hoch eingestellt war (das Gewebe um das erhitzte Gebiet wird gekühlt). Wir erfuhren dann von zwei weiteren Ärzten, daß die Methode in dieser Praxis wohl verkehrt ausgeführt würde und dann noch mit dem falschen Gerät. Während der 50 minütigen Behandlung müßte außerdem der Arzt ständig zugegen sein und die Anlage überprüfen. - Bei und war das nicht der Fall.
Allerdings haben wir jetzt eine Rechnung über knapp tausend Märker für drei schmerzhafte Behandlungen, vor denen mein Vater sich regelrecht gefürchtet hat. Es ist also sehr wichtig schon im Vorfeld Erkundigungen über eine derartige Behandlung einzuziehen, am besten bei mehreren Ärzten. Ob die unangenehme Geschichte wenigstens was gebracht hat, wissen wir erst bei der nächsten Untersuchung in 2 Wochen.
(Ich muß zugeben, daß es mich sowieso etwas gewundert hat, als gesagt wurde "aha, ja, Bauchspeicheldrüse", dann einfach ohne weiteres Vermessen, Einstellen, Errechnen oder ähnliches, das gürtelähnliche Gerät umgelegt und gleich munter drauflosgestrahlt wurde. Doch als Laie denkt man halt "na, ja, die werden schon wissen, was sie tun". - Genau das sollte man aber nicht...) Mein Vater hat jetzt erst mal "die Schnauze voll" von Hyperthermie. Umso schwerer wird es für uns jetzt werden, ihn noch einmal von der Wichtigkeit und Richtigkeit dieser Behandlung zu überzeugen, natürlich in einer anderen Praxis und nach genauer vorheriger Information...
Die Schmerzen und die Anstrengung hätten wir ihm gern erspart.
Hat jemand von euch vielleicht auch derartige Erfahrungen gemacht?
Viele liebe Grüße
Linchen
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