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Alt 16.08.2001, 07:07
Gast
 
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Standard Hiobsbotschaft

Zum Thema, wie reagieren Männer, wie Frauen:
Als ich meinen Schwiegervater die Diagnose erhielt, fragte er mich als erstes, ob ich nicht Zyankali oder Schlaftabletten besorgen könnte. Und meinte nur trocken. Jeder muß mal sterben, jetzt bin ich dran. Dabei weiß ich, daß er noch einige Pläne und Träume hatte. Trauer, Ängste hat er bis jetzt noch nicht gezeigt. Er kapselt sich völlig ab.
Meine Mutter war damals nach dem Schlafanfall und der Ärzteprognose verzweifelt, auch sie wollte zunächst nicht mehr leben und hat die Nahrungsaufnahme verweigert, dann fing sie an zu kämpfen. Sie blieb zwar die verbleibenden Jahre gelähmt und war oft zwischendurch im Krankenhaus, aber sie hat es genossen, versorgt zu werden und hat ihren Humor behalten. Sie hat sich gerne helfen lassen, was es einfacher machte.
Mein Schwiegervater reagiert völlig verschlossen, abweisend. Ich frage mich besorgt, wie seine Pflege sein wird. Abgesehen davon traue ich ihm zu, daß er seinem Leben tatsächlich ein Ende setzt, denn er hat immerhin zwanzig Jahre allein gelebt.
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