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Alt 28.10.2010, 19:06
Stephie1983 Stephie1983 ist offline
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Unglücklich Nicht mehr klar im Kopf Lungenkrebs

Hallo ihr lieben

ich habe lange überlegt ob ich hier schreibe oder nicht. ich habe mir dann aber gedacht,dass es vielleicht hilft.

bei meinem vater wurde im juli 2009 lungenkrebs diagnostiziert.für uns alle war es ein schock und mein vater dachte er muss jeden moment sterben, da die lebenserwartung sehr gering ist.

mein vater bekam eine chemotheraoie die gut angeschlagen hatte.der tumor war von 9 cm auf die hälfte verkleinert.

daraufhin folgte erneut eine chemo in tablettenform die nicht anschlug und der tumor mitlerweile angefangen hatte zu streuen und der ganze rechte lungenflügel war voll.

die ärzte sagten er solle zur bestrahlung,was auch gemacht wurde. Ihm ging es immer besser.Als die bestrahlung zu ende war sah alles relativ gut aus.zwar war der rechte lungenflügel zerstört aber ihm ging es wieder besser.

nach einer kurzen pause musste er wieder zur untersuchung.das ergebnis war erschreckend. der krebs hat gestreut ins bauchfell, in die leber,in den linken lungenflügel und in die knochen.

er bekommt mitlerweile morphine als tablette baut aber sehr ab. ein sauerstoffgerät hat er auch schon,da er nur noch eine sättigung von 34% hatte.

heute hatte ich mich überwunden mit zur chemo zu fahren.mein vater konnte kaum ins taxi steigen.bei der chemo angekommen wurde ihm blut abgenommen und wir mussten zur ärztin. sie sagte uns dann das er zu wenig weiße blutkörberchen hat aber sie sich das schon fast gedacht hatte und die chemo heute ausfällt. da mein vater aber schmerzen in der hüfte hatte und einen zu niedrigen blutdruck waren wir noch beim ultraschall und beim ekg.
der ultraschal verlief relativ gut.nur beim ekg mochte er sich nicht hinsetzen und er sagte mir er bräuchte eine angst tablette.
danach ging es ihm wieder etwas besser.als wir zuhause waren kam meine mutter dann auch.selbst sie sagte mir er sieht heute nicht gut aus. er schlief fast am tisch ein.wir wollten ihn hinlegen aber irgendwie verstand er das nicht.
er war irgendwie nicht klar im kopf.
ich fuhr dann nach hause und legte mich auch wieder hin. als ich aufwachte rief ich bei meinen eltern an und fragte wie es papa geht. mama sagte er hat auch bis eben geschlafen,sitz jetzt und guckt in der luft herum. hmm...
kurze zeit später rief mich mein vater an und fragte wann ich morgen aufstehe.ich fragte wieso.er sagte wegen der couch nach unten holen,zum schlafen.
ich hatte dann noch kurz mit meiner mutter geredet und sie sagte er ist irgendwie komisch heute. fragt ständig nach der zeit.ist abwesend,hört nicht richtig zu. irgendwie mach ich mir ein wenig gedanken. ist es nun soweit?
die ärzte sagen ohne chemo ca paar wochen mit chemo ca 6 monate. aber als sie das gesagt haben ist es jetzt 2 wochen erst her....

auf eine art wünsche ich mir das er endlich frieden findet.auch für uns. meine mutter schläft nicht mehr und hat angst.aber sie ist stark und sie weiß wir sind eine starke familie. ich bin mitlerweile auch stärker geworden. vielleicht unterdrück ich das auch nur aber ich sag mir mitlerweile...einige gehen früher-einige später. mein vater ist 59 geworden.ich beiß mir auf die zähne um nicht zu weinen,weil ich nicht möchte das meine mutter sich noch sorgen um mich macht.

ich hab nur angst das er stirbt im beisein meiner mutter oder von mir.denn ich möchte es nicht nocheinmal erleben wie ein mensch stirbt.mein opa ist damals vor meinen augen gestorben,als ich 17 war. diese geräusche und dieser blick ist nicht schön.und ich habe bis heute noch die bilder vor meinem auge.


ich danke euch fürs zuhören und wünsche allen betroffenden alles alles liebe


lg stephie