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Alt 05.07.2004, 00:34
Gast
 
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Standard Gedenken an meine Mama Geb.21.05.57 gest. 1.05.04

Hallo Nicole!
Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.
Aber mir geht es z.Zt.echt nicht gut. Ich weiss nicht was los ist - ich ralisier das alles gar nicht richtig, dass mama nicht mehr da ist.
Ich bin dankbar, dass ich die beste mama haben durfte, froh, dass ihr Leiden zu Ende ist - aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich sie auf dieser Welt nie mehr sehen und was fragen kann. Wie sieht es da bloss in meinem papa aus, der sie so liebevoll gepflegt hat?
Das mit der Wahrheit ist so eine Sache. Ich glaube, dass die Erkrankten selber spüren, wie es um sie steht - aber auch ein Recht auf Wahrheit haben. Jeder Mensch ist anders(ob er die wahrhit wissen will oder nicht und wie es ihm damit geht). Ich habe aber eigentlich immer ehrlich mit mama und Papa geredet.
Aber als es zu Ende ging und ich ihr Morphium gespritzt habe, habe ich ihr gesagt, dass das eine Spritze ist, damit sie besser schnaufen kann - sie hatte extreme Atemnot und Angst - auch mit Sauerstoff.
Hätte ich sagen sollen:"Mama ich spritze Dir jetzt morphium..." Sie war ja klar im Kopf... Wusste Bescheid...
wir wollten Ihr leiden erleichtern, dass sie die ganze dRAMATIK nicht mehr so mitbekommt.
Ich kann ihr doch nicht sagen, dass sie sterben wird - ich bin ja nicht Jesus, sondern eine tochter, die ihre über alles geliebte mama verlieren wird.
Jahrelange Kämpfe, die sich sicherlich gelohnt haben, aber wo der Feind letztendlich doch stärker war, sind zu Ende gegangen.
Jetzt hoffe ich, dass wir den kommenden Tag überstehen - wir werden die urne von mama zu Grabe tragen. Ich bin nicht mehr ich selber, man hat mir meine beste Freundin genommen.

liebe grüsse
kerstin
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