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Alt 03.05.2010, 19:09
Kosinuss Kosinuss ist offline
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Standard Innerhalb 3 Wochen war es vorbei...

Ich weiß gar nicht wie ich am besten anfangen soll.

Bei meiner Mutter wurde kurz vor Weihnachten eine Metastase im Gehirn festgestellt. Das Ding drückte aufs Kleinhirn und wurde durch mehrstündiger OP raus operiert. Es war eine Absiedlung .. sie hat schwer gestreuten Lungenkrebs. Sie raucht schon 10 Jahre nicht mehr, hat auch mehrere Schlaganfälle schon gehabt.
Allerdings hat der Krebs die Lymphdrüsen noch nicht erreicht. Ihr Gesundheitszustand schwankte, mal gut mal schlecht. Entlassung, Krankenhaus, Zuhause, wieder ins Krankenhaus, so ging es mehrere Wochen. Ihr Mann pflegte sie so gut es ging Zuhause. Sie bekam die erste Chemo.. sie ist dem Nierenversagen gerade noch entkommen. Alle Therapien wurden deshalb vorerst abgesagt. Sie würde eher an Organversagen sterben, als am Krebs selbst. Bei ihr scheint sich die Krankheit langsam auszubreiten. Sie ist mittlerweile im Pflegeheim, weil man sich dort besser um sie kümmern kann.
Meine Schwester wohnt über 400 km weit weg mit Familie und Kinder, und ich ca 200 km.
Erneute Chemo fing vor kurzem an, allerdings durch Tablettengabe. Dies scheint sie besser zu verkraften.

Ihr gehts es auch wieder besser sie saß gestern sogar im Stuhl und drückte auf der Fernbedienung rum, was vor Wochen noch undenkbar war, sie lag eher teilnahmslos im Bett. War immer sehr müde wegen dem Morphium. Sie bekommt im Moment keine Pflaster mehr, und seitdem ist sie auch wieder viel klarer im Kopf. Und auch nimmt sie mehr am Leben teil und auch wahr.
Sie sagte zu mir vor einigen Wochen: Ich weiß das ich an Krebs sterben werde, aber jetzt noch nicht. Sie erholte sich ein wenig. und dann....

Innerhalb von 3 Wochen, ging es allerdings mit ihrem Mann (mein Stiefvater) so steil bergab, ich kann das alles noch gar nicht glauben.
Meine Mutter kam ins Pflegeheim weil man Stiefvater mit der Pflege überfordert war. Er konnte es mit den Knochen auch nicht mehr (58 Jahre). Er war immer schwer körperlich am arbeiten.
Er ging mit Rückenschmerzen zum Arzt, sie schiebten in mehrmals in die Computertomographie. Es wurden abgenutzte Knorpel festgestellt zwischen den Rippen oder so ähnlich. Nach mehrmaligen Röhrenschieben, stellten sie Wasser in der Lunge fest. Er kam ins Krankenhaus, wurde punktiert. Beim ersten Mal zogen sie ihm ca 1 Liter Wasser heraus.
Sei Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag.
Er hatte Lungenkrebs im Endstadion. Und seine Knochen fingen an zu bröseln, vll auch Knochenkrebs keine Ahnung.
Bis heute ist unklar woher das ganze kam.
Die Vorbereitungen liefen bereits, ich war gestern noch im Krankenhaus mit meinem Mann und meinem Onkel, und hab ihn noch mal gesehen. Mir war nicht bewusst wie schlimm es um ihn stand. Es war schlimm anzusehen, er war bereits auf einem Einzelzimmer. Er hatte auch seltsame Augenfarbe rötlich, weiß schwarz ich weiss es nicht genau. Nach mehrmaligen Ansprechen reagierte er nicht. Er war abgemagert bis auf die Knochen, das war so schlimm. Eingefallene Wangen und das Gesicht. Auch hatte er Atmungschwierigkeiten.
Heute morgen kam der Anruf.. Er ist ca 3,5 Stunden nachdem wir bei ihm waren verstorben.
Es ging alles so rapide und schnell bergab das ist mir so was von unheimlich.
Meine Mutter muss jetz damit fertig werden, und das schlimmste sie hat die gleiche Krankheit. Ich habe Angst das sie sich aufgibt weil sie jetz ihren Mann verloren hat. Sie sagte beim seinem letzten Besuch sowas wie: Ich möchte da nicht noch mal hin , der Anblick war so schlimm für sie.
Ich habe selbst Angst vor dem Tod und rauche auch, er lag da ganz alleine und wartete praktisch. Niemand der ihn begleitet hat bis er einschlief.

Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll.

Ich bin total durch den Wind und das alles fällt mir unglaublich schwer.
Ich hoffe ich finde hier Rat, denn das man das irgendwann so mitbekommt und dann so gravierend schlimm ist, hätte ich nie gedacht.

Vielleicht habt ihr ja auch Ideen, wie ich meine Mum dazu bringen kann nicht den Lebensmut zu verlieren.
Denn sie hat sich so gut gemacht in der letzten Zeit.
Die Familie unterstützt sie so gut es geht, und wir glauben auch an Sie.
Sie ist eine Kämpferin.

Geändert von Kosinuss (03.05.2010 um 19:21 Uhr)
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