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Alt 01.07.2017, 11:47
TaraN TaraN ist offline
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Standard AW: Mein Vater ist am Sterben, Sorge um den Rest der Familie und Zukunft

Hallo ihr Lieben,

Am Mittwoch ist mein geliebter Vater von uns gegangen und hiermit ist das eingetreten, wovor ich mich insgeheim gefürchtet hatte. Sein Kampf hat knapp 7 Monate seit der Diagnose-Stellung gedauert und zuletzt war es für uns alle extrem zehrend. Mit dem Tod ist die Trauer in mein Herz eingezogen. In dem ganzen Organisationsaufwand für die Beerdigung hat sie aber noch nicht so viel Platz gefunden, um sich zu Wort zu melden. Ich erwarte, dass der Trauer- und Verarbeitungsprozess kontinuierlich mit der Zeit einsetzten wird.

Ich habe mich bereits während des ganzen Krankheitsverkaufs immer wieder verabschiedet und versucht auch das letzte Tröpfchen Liebe meinem Vater zu geben. Auch wenn es sich so angefühlt hat, als könnte ich nicht noch mehr geben, so hat mir jedes kleinste Lächeln von meinem Vater eine ungemeine Kraft gegeben. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich ihm in seinen letzten Momenten beistehen konnte, trotz räumlicher Distanz. Es erfüllt mich auch etwas mit stolz, so viel gegeben zu haben, hin und her geflogen zu sein, mich immer wieder aufgerappelt zu haben um seine Hand halten zu können. Er war mir ein toller Vater und das ist das mindeste, aber auch größte, was ich ihm geben konnte. Wäre es möglich gewesen ihn mit meinen eignen Händen zu heilen, so hätte ich selbst dies versucht.

Ich sehe im Verlust viel Schmerz, jedoch auch eine Erleichterung. Eine Erleichterung für meinen zuletzt doch sehr leidenden Vater, jedoch auch für uns als Familie. Es hat so unglaublich weh getan, ihn so erschöpft zu sehen und ihn rund um die Uhr Zuhause zu pflegen. Jedoch ist es mir wichtig, auch diese Erinnerungen zu behalten. Er ist nicht einfach so von uns gegangen, sondern weil ihn der Krebs innerlich "zerfressen" hat. Welche Wahl steht einem denn bei solch einem aggressiven Monster? Der Tod war eine Erlösung. Ich würde auch nicht leidend leben wollen. Auch wir können endlich anfangen zu "heilen" und uns auf unsere Wunden zu besinnen und wieder lernen normal zu leben.

Er wird weiter in meinem Herzen leben. Er wird derjenige sein, mit dem ich abends vorm Schlafengehen um Rat bitte. Er wird der Ausgleich sein, der mich in Zeiten der Aufruhe wieder erdet. Er war mein Engel auf Erden, jetzt mein Engel im Himmel. Ich hoffe, er sieht, dass ich ihn unheimlich vermissen werde.

Ich drücke euch alle,
Eure TaraN
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