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Alt 21.12.2005, 16:57
Magast Magast ist offline
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Standard Ich hab Angst, jeden Tag neues negatives

Hallo,

meine Ma hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom, Metastasen an den Knochen, die rechte Hüfte wurde von den Metastasen so zerstört, das meine Ma eine komplette Hüftprothese bekam.

Zwei Tage nach der Hüftop begannen bei ihr Lähmungserscheinungen, seit gestern wissen wir - es wurde ein neuer Tumor entdeckt, der vor zweieinhalb Wochen noch nicht da war, der sitzt an den Brustwirbeln und drückt auf die Nerven, OP unmöglich. Okay, meiner Ma schmeckte nach dieser Information das Abendessen nicht mehr, sie war völlig fertig, verständlich, heute war sie schon wieder relativ gut drauf, wir haben beschlossen, wir kämpfen, jetzt erst Recht!

Was mir seit eineinhalb Wochen Sorgen macht - ihr Bauch ist wie aufgebläht, per Ultraschall wurde da aber nichts festgestellt.

Seit drei Tagen erzählt sie, sie kann schlecht essen, irgendwas würde auf den Magen drücken. Das kann aber nicht von dem Tumor dahinten kommen denke ich mir.

Die neue Hüfte, zumindest in dem Bereich, wird seit heute vorsichtshalber bestrahlt! ist es normal, vorbeugend zu bestrahlen?

Heute mittag kam eine Schwester ins Zimmer, in der Hand eine kleine dünne Spritze - bei meiner Mutter waren erhöhte Zuckerwerte festgestellt worden, sie sollte 12 Einheiten Insulin bekommen. Hallo? Steht jetzt noch was negatives an der Bauchspeicheldrüse an? Das würde zumindest die tägliche Blutabnahme erklären.

Obwohl an den Medikamenten seit über einer Woche nichts verändert wurde, schläft meine Ma plötzlich viel, mitten im Gespräch lallt sie manchmal, als wenn jemand im halbschlaf spricht.

Bricht da jetzt alles zusammen?

Ich hab vor Tagen schon gedacht, hoffentlich kommt sie überhaupt aus dem Krankenhaus wieder raus. Mein Gedanke scheint sich zu bestätigen, jeden Tag was neues negatives.

All das macht mir Angst, mir ist klar, das sie nie wieder gesund würde, aber so schnell so schrecklich viel auf einmal habe ich nicht erwartet.

Es ist so schwer, sich damit auseinander zu setzen, aber ich tue es. Ich rede viel darüber, doch erleichtert es mich nicht, ich weiss, da müssen wir alle durch. Ich würde beten, wenn ich könnte, doch den Glauben an Gott habe ich vor Jahren schon verloren.

Obwohl ich mich zwinge, mir Auszeiten zu nehmen, merke ich, das meine Kräfte nachlassen, dabei bin ich sicher, wir haben das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.

Sorry, das musste jetzt mal raus.

Lg Magast
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