Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 14.10.2009, 19:11
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.08.2009
Ort: Thüringen
Beiträge: 462
Standard AW: Diagnose PAP IVa am 12.10.09,wie gehts weiter??

Hallo Julchen,

hat dein Arzt wirklich von KREBS gesprochen? Das wundert mich. Ein PAP IVa ist meines Wissen noch kein invasiver Krebs. In deinem Fall liegt eine schwere Dysplasie (=Zellveränderung) vor, die möglicherweise auf eine Krebsvorstufe, das so genannte „Carcinoma in situ“ (CIS), hindeutet. D. h., dass das umliegende Gewebe noch nicht infiltriert wurde, die Lymphbahnen nicht befallen sind und sich somit noch keine Metastasen gebildet haben. Dieser zytolgoische Befund, den dein Gyn ermittelt hat, muss nun mittels Biopsie endgültig geklärt werden.
Dies erfolgt durch die Konisation und die Abrasio (= Ausschabung) der Zervix.

Während der Konisation wird ein kegelförmiges Gewebestück aus deinem Muttermund herausgeschnitten. Der Operateur schneidet so, dass alles befallene Gewebe möglichst entfernt wird. Da der Muttermund vorher mit einer Jod-Essig-Lösung eingefärbt wird und sich dabei veränderte Zellen verfärben, wird vermieden, dass blind geschnitten wird.

Die Gewebeentnahme wird anschließend pathologisch untersucht, was einige Tage dauern wird. Das Ergebnis wird deinem Gyn mitgeteilt, so dass du dann auch von ihm die endgültige Diagnose erhälst.
Sollte diese auf ein Ca in situ lauten und wurde alles im Gesunden enfernt, war die OP auch gleichzeitig die erforderliche Therapie. Du wirst danach in engmaschigen Abständen von deinem Gyn untersucht, um sicher zu gehen, dass keine erneuten Zellveränderungen auftreten (leider besteht dafür ein Restrisiko).

Die Koni wird üblicherweise ambulant und unter Vollnarkose durchgeführt. Wenn alles problemlos verläuft (und das ist der Normalfall) wirst du am selben Tag unter Begleitung entlassen. Du darfst nicht selbst Auto fahren und solltest dich bringen und abholen lassen, da die Narkose noch einige Zeit nachwirken kann und den Kreislauf beeinflusst.

Üblicherweise wird man nach der OP zwischen 1 und 3 Wochen krank geschrieben - je nach Job und Belastung. Ich war bei der ersten Koni 2 Wochen und bei der zweiten 1 Woche daheim.
Nach dem Eingriff sollstest du dich ein paar Tage schonen und nichts Schweres heben. GV, Tampons, Sport, Baden usw. sind ca. 4 - 6 tabu, da die innerliche Wunde verheilen muss.

Anfangs wird einige Tage Wundflüssigkeit austreten (hält sich im Rahmen), ein Ziehen bzw. Spannen im Unterbauch ist möglich. Nach ca. 10 Tagen löst sich der Wundschorf, was nochmals zu Blutungen ähnlich der Regel führen kann. Ich hatte nach meinen Konis ungefähr 3 Wochen damit zu tun, danach hat sich alles schlagartig beruhigt.

Wurdest du schon auf HPV getestet? In den meisten Fällen sind die Virentypen 16 und 18 für bösartige Zellveränderungen am Gebärmutterhals verantwortlich. Auch ich habe diese Hochrisiko-Typen und wurde mit einem Ca in situ konfrontiert.

Die zweite Koni liegt nun schon über 2 Monate zurück und mir geht es soweit wieder gut. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung für die HPV-Impfung entschieden und habe gestern die 1. Dosis Gardasil erhalten. Experten vermuten, dass eine Impfung auch bereits infizierten Frauen hilft, bzw. Frauen, die wegen Dysplasien am Gebärmutterhals behandelt wurden. Die 3 erforderlichen Dosen kosten allerdings um die 500 €.

Versuche erst einmal ruhig zu bleiben, etwas anderes bleibt dir ja leider auch nicht übrig. Wie gesagt, ein Pap IVa ist noch kein invasiver Krebs und die Heilungschancen stehen nicht schlecht.

Alles Gute für die OP, du schaffst das.

LG,
Zumsel
__________________
"Egal, wie beschwerlich das GESTERN war, stets kannst du im HEUTE neu beginnen." Buddha
Mit Zitat antworten