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Alt 08.01.2008, 04:18
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs 2. Meinung

Hallo Karin,

Was steht auf den KH-Berichten deiner Mutter - palliativ? Ich denke, was die Ärzte euch sagen wollten ist, dass ihr die Zeit mit deiner Mutter genießen solltet, anstatt sie mit weiteren Untersuchungen und Behandlungen quälen.

Es ist ein extrem großes Problem eine PET zu erhalten als Krankenkassenpatient, es erfordert Kampfgeist und gute Kooperation seitens der Ärzte. Die Untersuchung ist leider noch keine Leistung der GKV, da sie zwischen 1200 – 1800 Euros liegt. Viele Ärzte erkennen die Notwendigkeit und finden einen Weg (aber seltenst am Ende eines Abrechnungjahres – pers. Erfahrung). Da deine Mutter schon eine PET erhielt, sind euere Aussichten auf ein erneutes eher gering, da die Befunde eine deutliche Sprache sprechen.

Es wäre zu schön, gäbe es eine Chemo, welche alle Metastasen und Krebsvorkommnisse im Körper ausradieren würden. Die Forschung ist auf gutem Wege dahin, aber es dauert oft jahrelang bis eine Behandlungsmethode ihren Weg auf den Markt frei bekommt. Da deine Mutter schon mehrere Behandlungen hinter sich hat, wird z.B. Avastin oft nur in Verbindung einer Chemo eingesetzt, alleine hat es selten eine „gezielte“ Wirkung. Das Problem bei Darmkrebs, je nach Aggressivität und Lage, ist, dass er nicht sofort bei der Bauchöffnung an allen Stellen im/am Darm erkannt/gesehen wird. Oft sind die Metastasen noch so klein, dass weder ein CT oder ein MRT sie sichtbar machen. Somit kann erst bei sichtbar werden erneut operiert werden, wobei die Entfernung des gesamten Dickdarmes das Andocken von Metastasen ausschaltet. Da die Metastasen dennoch im gesamten Bauchraum vorhanden sind, ist das nur ein Ausschalten eines Faktors.


Hier nun die Links für Heidelberg, und für Dr. Müller:
Tumorambulanz und Beratung
Zentrale Anlaufstelle für Patienten ist die Tumorambulanz. Hier finden interdisziplinäre Tumorsprechstunden statt, in denen die Patienten von Spezialisten untersucht werden. Jeder Fall wird einer fachübergreifenden Expertenrunde, der Tumorkonferenz, vorgestellt. Dabei beraten sich je nach Tumorart beispielsweise Chirurgen, Radiologen und Internisten, gegebenenfalls ziehen sie Experten aus weiteren Fachkliniken hinzu. Ob es um eine Erstdiagnose geht oder ein Patient eine Zweit- oder Drittmeinung einholen möchte – das Ergebnis dieser Konferenz ist ein qualitätsgesicherter Therapieplan nach den höchsten Standards. Die Richtlinien für Diagnose- und Therapiepläne werden in so genannten Kooperativen Onkologischen Gruppen – auch diese gibt es nur am NCT – festgelegt. Dabei arbeiten Ärzte verschiedener Disziplinen und Experten aus Forschung, Pflege und Beratungsdiensten zusammen. In den Räumen des NCT, die derzeit im Otto-Meyerhof-Zentrum angesiedelt sind, gibt es inzwischen Sprechstunden zu nahezu allen Tumorerkrankungen. Darüber hinaus bietet die Tumorambulanz ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot: z.B. genetische Beratung, Ernährungsberatung, Rauchersprechstunde, Krebsinformation, psychosoziale Krebsnachsorge, Kliniksozialdienste.
Sprechstunden und Anmeldung:
Tel. 06221-56-4801
Mail: tagesklinik_nct@med.uni-heidelberg.de

Ebenso wäre eine Vorstellung zur 2.Meinung bei diesem Krankheitsbild Dr. Herwart Müller:
http://www.surgicaloncology.de/content/abteilung/mueller.html
Er kennt sich bestens aus, und könnte hilfreich für eine evtl. weitere Behandlung sein, wenn diese gegeben ist.

Deiner Mutter alles Gute, dir Kraft Dinge anzunehmen, die vielleicht unabänderlich sind.
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Jutta
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