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Alt 02.08.2008, 00:25
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Registriert seit: 07.12.2004
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Standard AW: Frage zum EU-Rentenwiderspruch

Liebe Michaela,
aus eigenen Erfahrungen kann ich dir nur raten, nichts mehr ohne Anwalt zu machen! Ausserdem, egal was der Versicherungsälteste sagt, nicht aufgeben und immer in den Widerspruch gehen. Wenn nötig bis vor die Gerichte.


Ich war seit Oktober 2000 EU-Rentnerin (BK, unheilbare PNP durch 12 Chemos, Lymphödeme bds, diverse andere chronische Krankheiten) . Die Rentenbescheide wurde immer für ca. 1-2 Jahre verlängert. Der letzte Antrag zur Verlängerung war für den Zeitraum vom 1.1.-30.5.2008, also für ganze 6 Monate, da ich dann sowieso aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig mit 60 Jahren in Rente ging. Ich dachte, dass es nach diesen vielen Jahren kein Problem wäre. Aber falsch gedacht. Ich musste wirklich trotz 100% Schwerbehinderung mit a.G. und B (sitze mittlerweile im Rolli oder kann nur kurze Strecken mit Gehwagen bzw. Stock laufen) zu einem Gutachter. Trotzdem damals schon der Verdacht auf Knochenmetas in HWS, BWS, Rippen, LWS, Kreuzbein, Becken bis in die Oberschenkel bestand. Damals war sich nur die 2 maßgebenden Strahlenärzte nicht einig. Einer sah Metas, der Andere sah Arthrose und ich als Patientin mittendrin.

Ich wurde dann am 24. August 2007 3 Std. und am 27. August 2007 gut 1 Stunde begutachtet.
Ingesamt habe ich in den ganzen Jahren für die Rente und Versorgungsamt 9 verschiedene Gutachter besuchen dürfen!!! Meine Schwerbehinderung musste ich mir sogar über einen Fachanwalt einklagen. Man hat damals nicht eingesehen, warum ich durch meine PNP in Händen und Füßen oft hinfalle, mich mehrfach verletzt hatte und mir dadurch eine Schwerbehinderung zustehen würde. Sie waren der Meinung, ich könne genauso gut am Leben teilnehmen, eben nur mit wichtigen Einschränkungen!!! Das Verfahren hat ingses. 9 Monate gedauert und mich viel Ärger, Wut und wertvolle Lebenszeit gekostet.

Kurz und gut, der letzte Gutachter war selber entsetzt, dass in so einem eindeutigen Fall wir bei mir, ein Gutachten erstellen sollte und nannte es unseriös was die Rentenversicherung Bund in Berlin veranstaltete.

Ich habe meine Rentenverlängerung innerhalb von 14 Tagen erhalten, aber ich frage mich, warum müssen wir Kranken für die Willkür der Versicherungen/Ärzte usw. eigentlich immer herhalten?

Ich kann nur jeden raten einen Anwalt einzuschalten. Ich habe mir damals einen privaten Fachanwalt genommen. Da das Versorgungsamt das damaligen Verfahren verloren hatte (die Gutachterin des VA hat sich damals selber bei mir entschuldigt und mir die 100% G/B innerhalb von 1 Woche gegeben) musste sie auch meine Anwaltskosten bezahlen. Wenn ich selber das Verfahren verloren hätte, hätte unsere Rechtschutzversicherung meinen Anwalt bezahlt.

Ich wünsche euch Allen hier, die so viel Kraft und Lebenszeit dafür verbrauchen müssen, ihre Rechte durchzusetzen, alles Gute und viel Glück,

Jetzt habe ich die nächste Hürde vor mir, denn ich habe Pflegegeld beantragt.
Rubbelmaus
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