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Alt 02.08.2012, 18:38
Sandra43 Sandra43 ist offline
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Standard AW: Auf der Suche ...

Mache mal damit weiter mir meine Erkrankung von der Selle zu schreiben

3. Teil Die große OP und die folgenden 3 Wochen

In der Kurzfassung kann ich sagen
- zum Glück bekommt man vor der OP diese nette kleine Beruhigungstablette
- worst-case ist eingetroffen, also EK und Total-OP
- von dem was in den folgenden fast 3 Wochen passiert ist, habe ich nicht viel mitbekommen.

Die OP hat über 10 Stunden gedauert, danach war ich mal kurz wach und es ging mir soweit auch ganz gut.

Am 2. Tag nach der OP habe ich aber schlimme Bauchschmerzen bekommen und Blut verloren.
Ich habe dann soviel Blut verloren, dass die Ärzte sich „(…) trotz desolater Gerinnungssituation (…)“ für eine Not OP entschieden haben die wieder ein 5- bis 6 Stunden gedauert hat.

Danach hat man mich 4 oder 5 Tage in ein künstliches Koma gelegt.

Als ich gerade wieder „wach“ war hatte ich dann eine Entzündung („einen epifaszialen Bauchdeckenabzess“) mit Fieber, deshalb musste eine Nahtöffnung und „Wundumstechung“ gemacht werden…

Habe also ein paar Mal „Hier“ geschrien.

Alles in allem kann ich mich (zum Glück) kaum noch an die Zeit auf der Intensivstation erinnern, kommt mir eher wie ein schlechter Film vor

Das ist natürlich nicht gegen die Ärzte und Pfleger der Intensivstation gerichtet. Die waren -soweit ich das mitbekommen habe - super nett. Meine Mutter konnte mich jederzeit besuchen und wenn Sie angerufen hat, dann hat sich immer ein Arzt Zeit genommen um mit ihr zu reden.


Ich selbst, weiß nur noch, dass ich schreckliche Alpträume und/oder Halluzinationen hatte.

So war ich bis auf die letzten beiden Tage auf Intensiv (da war ich ein bisschen klarer im Kopf) überzeugt davon, einer Organmaffia in die Hände gefallen zu sein. Die wollten mir die Organe die nicht krank waren entnehmen dazu mussten sie mich aber noch mal operieren.
Also durfte ich niemanden an mich ranlassen, damit mich keiner für eine OP vorbereiten kann.

(In der Realität habe ich mich - nach Aussgage meine Mutter - zum Glück nur manchmal geweigert wenn die Pfleger irgenwas mit mir gemacht haben)


Aber ich habe snscheinend meine Angehörigen angebettelt, dass sie mich retten und aus der Klinik rausholen, und natürlich habe ich sie angefleht Ihren Organspendeausweis zu vernichten, damit Sie nicht auch noch der Organmaffia in die Hände fallen …

Ach und dann war da noch was mit Affen die ich gesehen habe, dass war aber nicht weiter schlimm, fand ich ganz normal dass auf der Intensivstation auch ein Orang Utan liegt…

Meine Mutter hat mich jeden Tag auf der Intensivstation besucht und stundenlang bei mir gesessen und auch mein Lebensgefährte war fast jeden Tag beim mir. (Da es sonst zu viel an Besuch gewesen wäre haben mein Vater und meine Schwester in der Zeit auf Besuche verzichtet.)

Nach 3 Wochen Intensiv war ich immer noch völlig fertig. Selbständig essen und trinken ging gerade mal so. Alleine aufstehen oder gar laufen ging gar nicht. Schlafen konnte ich nicht, aber Schlaftabletten wollte ich am Ende auch nicht mehr nehmen, weil ich Angst hatte dass die Alpträume und Hallus dann wieder stärker werden.

Ich war als heilfroh endlich auf eine normale Station zu kommen, hatte aber auch ein bißchen Angst. Auf der Intensiv ist ja alles permanent überwacht worden und ich hatte da hin und wieder leichte Probleme damit dass ich vergessen hatte zu atmen und dann hat ja immer gleich was gepiepst auf der Normal Station hatte ich deshalb die ersten Tage nachts immer den Schlauch für den zusätzlichen Sauerstoff in der Nase..

Im Nachhinein bin ich immer noch erschrocken wie sehr die OP’s einen schwächen können. Mir war sogar noch auf der Normal-Station die Bettdecke viel zu schwer. Jedes Mal wenn mir heiß oder kalt war brauchte ich Hilfe dabei die Bettdecke hoch- oder runterzuziehen.

Generell muss diese Zeit aber für meine Angehörigen nervenaufreibender und anstrengender als für mich gewesen sein, da ich ja vieles gar nicht wirklich mitbekommen habe,


Grüße
Sandra