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Alt 09.02.2016, 22:26
1994 1994 ist offline
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Standard AW: Krebsbewältigung

Hallo Pia,

hab Deinen Beitrag gesehen, ich komme aus dem Hodenkrebs Forum, bin mit 27 erkrankt, OP und 3 Chemo Blöcke und dann war 19 Jahre Ruhe bis ich 2013 ein rezidiv bekommen habe was aber ebenfalls gut behandelt werden konnte (nur OP). Ich habe dann während der Reha festgestellt, dass ich mich über nichts mehr richtig freuen konnte, kaum noch Empathie hatte, obwohl ich mich eigentlich des Lebens hätte freuen können. Ich habe mir dann psychologische Unterstützung geholt, die mir wirklich geholfen hat. Ursache war eigentlich, dass ich alles was mit dem Krebs zu tun hatte ausgeblendet habe und nicht an mich rangelassen habe, mir selber keine Schwäche zugestanden habe. Hat auch während der Erkrankung und danach soweit gut funktioniert und mich die Zeit gut hat ertragen lassen. Aber dann ist alles hochgekommen. Ich hatte die Vorstufe einer Depression. Es gibt auch Entlastungsdepressionen. Ich mache jetzt in Kürze eine psychosomatische Reha, um mich endgültig mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ich denke für Dich wäre es bestimmt hilfreich Dich in professionelle Hände zu einem Therapeuten begeben, Freunde oder Familie können einem da nur bedingt helfen. Und Du musst das Leben genießen und nicht so viel grübeln, hört sich vielleicht etwas simpel an aber funktioniert. Da musst Du an Dich denken und auch etwas egoistisch sein. Ich habe damals nach der Chemo eine 2monatige Weltreise gemacht, weil ich einen richtigen Kick gebraucht habe um mich wieder ins Leben zurückzuholen und das war Gold wert.

Ich hoffe Du kannst mit meinen Worten etwas anfangen und wünsche Dir alles Gute!

Viele Grüße Hans
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