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Alt 26.09.2012, 01:32
Pessimisto Pessimisto ist offline
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Standard AW: Polyp in Gallenblase 23x8x7

Liebes Forum,

was für ein verrückter Tag...heute hatte ich endlich das Abdomen-CT. Schon vorab: Ich habe weder seit 2 Jahren einen Polypen in der Gallenblase, noch einen 23x8x7 großen Stein.

Also heute früh morgens in die Uniklinik. Aufklärung durch einen Jung-Assi und dann 2 Stunden lang Kontrastmittel in kleinen Schlucken gleichmäßig trinken. Ich höre mir die neue Regina Spektor CD an und habe unendlich viel Angst. Ich werde aufgerufen, bekomme eine Braunüle gelegt, IV-Kontrastmittel Schlauch dran und los geht's (gibt's bei CT-Untersuchungen eigentlich keinen Hodenschutz?). Ist ziemlich unangenehm, wenn einem das IV-Kontrastmittel injiziert wird, zweimal Luft anhalten, weiteratmen...fertig.

Dann langes Warten.

Ich kann Euch gar nicht sagen wieviele und welche Gedanken mir durch den Kopf gegangen sind. Auf meinem Handy habe ich mir die Bilder von meinen Mädels immer und immer wieder angesehen, gebetet, es war wirklich furchtbar.

Nach ca. 2 Stunden öffnet sich die Tür und eine junge Ärztin kommt auf mich zu...."Herr ***" "Ja" "Wir haben zwar Ihren Befund, aber könnten Sie mir nochmal sagen, was genau der Grund dieser Untersuchung war?" "Polyp in Gallenblase 23x8x7, Differentialdiagnose atypisches Steinleiden" "Aha, ok, der leitende Oberarzt sieht sich die Bilder gerade an und wird Ihnen dann unseren Befund erläutern"

Weitere 30 Minuten vergehen. Ich habe nur noch Angst...

Dann geht die Tür wieder auf und der leitende OA kommt auf mich zu. "Herr ***" "Ja" "Setzen wir uns dort drüben hin, da können wir uns besser unterhalten. Also, wir sehen weder einen Polypen noch größere Steine. Ihre Leber ist etwas verfettet und Sie haben Sediment in der Gallenblase, ansonsten konnten wir nichts erkennen. Ich sehe keinen Tumor." Ich kämpfe minutenlang mit den Tränen, der OA lässt es sich durchaus ankennen, dass der Befund der Kollegin aus Tschechien totaler Mist war und so etwas eigentlich im Ultraschall erkannt werden muss und nicht mit Strahlenbelastung im CT.

Den Termin in der Chirurgie (hatte ich schon für morgen vereinbart) habe ich abgesagt. Einen Termin bei einem Gastroenterologen (das war eigentlich mal der Grund für den ganzen Irsinn - Blähungen und Darmgegurgel) vereinbart, bin aber ganz zuversichtlich, dass hier nichts existenzbedrohendes auf mich zukommt...

Was soll ich sagen - wer das hier liest, denkt bestimmt ich bin der totale Hypochonder. Bin ich nicht, sondern das Opfer einer (Gott sei dank positiven) Fehldiagnose. Ich werde definitiv nicht mehr in Tschechien zum Arzt gehen (von Notfällen abgesehen) und keinem Befund mehr ohne Gegenmeinung trauen.

Positiv ist vielleicht, dass ich eine unglaublich reale Erfahrung machen durfte - vergessen werde ich das nie mehr können.

Liebe Grüße
Pessimisto
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