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Alt 23.01.2016, 09:39
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Trauergruppe oder Angehörigengruppe?

Hallo Anna,
meine Frau ist vor mehr als zwei Jahren an Krebs gestorben. Die Trauer ist noch da und auch die Erinnerung an das Leid vor ihrem Tod. In den Monaten vor ihrem waren einige Gespräche für mich ganz hilfreich. Aber für eine Angehörigen-Gruppe hätte ich keine Zeit gehabt. Wenn es wirklich sehr bedrohlich wird, hilft auch keine Gruppe. Die Kranken und Angehörigen erleben ganz unterschiedliche emotionale Situationen. Was in einer Situation hilfreich ist, kann in einer anderen völlig falsch sein. Später war ich in einer Trauergruppe. Das war damals ganz gut, würde mir aber jetzt auch nichts mehr bringen. Dazu sind die Bedürfnisse und Situationen zu unterschiedlich. Einige wollen schnell zurück ins normale Leben, andere können und wollen das nicht. Die Auseinandersetzung mit Tod und Leiden führt dazu, dass man vieles in Frage stellt. Was ist noch wichtig, was ist unwichtig ? Was erwarte ich noch im Leben? Welche Lebensaufgaben habe ich noch? Ist es für mich wirklich wichtig, alt zu werden? Sicherlich holt mich der Alltag immer wieder ein. Aber es wird nicht mehr so, wie es vorher war. Wir können für unser Alter „vorsorgen“, aber es kann alles anders kommen. Vielleicht wäre eine Selbsterfahrungsgruppe mit Mitglieder, die in einer ähnlichen emotionalen Situation sind. ganz gut.
Mit besten Grüßen
Hermann
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