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Alt 15.09.2010, 13:45
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Ecki,

einfach einen lieben Gruß in den Tag.

Die Dinge zu "organisieren", ja, das ist vielen Menschen wichtig.

Ich glaube ich wäre auch so. Meine Mama war anders. Sie hat vieles immer vor sich hergeschoben. Heute, da sehe ich das ein wenig anders, weiß ich doch, dass dies einfach aus dem Wunsch heraus geschehen ist, auf viel mehr gute Zeit zu hoffen.

In vielen Punkten, da konnte sie "leichter loslassen", als ich es je für möglich gehalten hätte. Du beschreibst das Fortgeben Deiner Sammlung. Meine Mutter hat sich dahingehend gar nicht groß eingelassen. Sie meinte irgendwann, die Dinge würden ihren Gang nehmen, und sie würde jetzt keine zusätzliche Energie und Zeit darauf verwenden wollen, alles bis ins Detail zu planen, wenn es irgendwann eh unkontrolliert anders kommt.

Oft erinnere ich mich in diesen Tagen, als wir im Stadtgarten saßen, am See und den schönen Tag genossen haben. Sie redete urplötzlich davon, was sie mal wolle, wenn es ihr nicht mehr gut ginge, und ein Zuhausebleiben nicht mehr möglich und auch nicht mehr zumutbar wäre. In dem Moment ergab sich das einfach so und war ganz zwang- und somit auch angstlos/-frei für mich. Wir redeten total offen und ich wollte ihr dann auch mitteilen, dass sie sich bezüglich ihres Mannes (Mama war in 2.ter Ehe verheiratet), nie sorgen müsse. Ich würde den Kontakt beibehalten und auch ein Auge auf ihn haben. Meine Mutter hat mir dann gesagt, dass ich nie ein Verpflichtungsgefühl haben solle und eh nichts beeinflussen könne. Ich solle mich niemandem gegenüber schuldig fühlen. Heute weiß ich, dass sie sogar einen Schritt weiter dachte, nämlich auf sich selber und ihre Erkrankung bezogen. Man ist immer so bemüht gewesen, die Dinge irgendwie in Einklang zu bringen und das Bestmögliche noch zu optimieren. Ich glaube meine Mama hat viel eher begriffen, was wirklich wichtig war und sich darauf beschränkt. Bis zum Schluss war da immer dieses Band was uns gehalten hat, und das hat auch für mein Empfinden bis heute nicht geendet.

Ich finde es ganz beachtlich, wie Du sortierst, aufräumst und bemüht bist, kein "Chaos" zu hinterlassen. Und ich glaube das bezieht sich bei weitem nicht nur auf die gesammelten Gegenstände, sondern so offen und klar ist auch der Umgang mit Deiner Familie. Das persönlich, habe ich immer am wichtigsten empfunden.

Liebe Grüße und viele Sonnenstrahlen
wünscht

Annika