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Alt 19.03.2005, 11:35
Gast
 
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Standard Behandlungsmethoden bei Gehirntumoren

Hallo Susanne,

Leider hat die gestrige MRT Untersuchung mir keine richtige Klarheit gebracht. Man sieht gut auf manchen Aufnahmen den Katheter mit den Jod Seeds und eine leichte Kontrastmittelaufnahme rundrum, aber nicht im Rest des Tumors. Der Tumor ist weiterhin gut begrenzt und zeigt kein Ödem um den Tumor herum. Vielleicht wegen des Brennesseltees, aber genau weiss ich dass nicht, da ja seit fast 6 Monaten kein MRT gemacht wurde und ich kein TaschenMRTgerät habe um mir schnell eins zu machen, wenn z.B die Epi-Anfälle zunehmen...

Es sieht allerdings so aus, als ob sich der Tumor radial zum Kathether mit den Jod Seeds von Anfang Juli 2004 bis gestern um ca. 6 mm ausgedehnt hat, aber auf der anderen Seite sind die Ebenen der Bilder leicht verschoben gegenüber den Aufnahmen vom Juli 04. Ich weiss ja nun nicht, ob dies normal und eine Reaktion auf die Strahlung ist oder bedeutet, dass der Tumor jetzt schneller wächst. Ich weiss auch nicht, ob die Strahlendosis ausreicht, um die Tumorzellen in diesem grösseren Radius abzutöten. Bei einer Wachstumsgeschwindigkeit von ca. 0,7 mm pro Monat ist ja abzusehen, dass irgendwann kein Platz mehr sein wird und die Sache noch schlimmer wird...

Da hier in Frankreich nicht so operiert wird wie in Köln, muss ich wohl doch bald nach Köln, um mit den Ärzten über die Ergebnisse des MRTs und eventuell weitere Massnahmen zu sprechen. Der Arzt in Paris meinte auch, ich sollte mit den Ärzten in Köln sehen, wann wieder eine Kontroll MRT gemacht werden soll.

Das was ich weiss, ist, dass ich im Moment keine funktionnellen Defizite im linken Arm habe, die Epi-Anfälle mit 900 mg Trileptal offensichtlich immer schwächer werden und länger auseinander liegen und dass ich über Ostern zu meinen Eltern fahre. Wahrscheinlich werde ich dann meine 2. Kopie der Filme auf der Station abgeben. Wenn ich sie per Post schicke, bin ich nicht sicher, dass sie schneller ankommen. Ausserdem bin ich so sicher, dass sie in Köln ankommen.

Wahrscheinlich werde ich am Donnerstag nach der Arbeit losfahren und mir in der Gegend von Köln ein Zimmer in einem günstigen Kettenhotel nehmen, wenn ich fühle, dass weiterfahren zu gefährlich wird. Sonst würde ich am Freitag wahrscheinlich erst abends bei meinen Eltern ankommen, da ich es ja fast nie schaffe schon um 6 Uhr morgens loszufahren sondern meist erst zwischen 9 und 10 Uhr. Von Köln aus sind es ja nur noch höchstens 2 Stunden zu fahren und ich bin spätestens Mittags bei meinen Eltern.

Vielleicht hätte ich doch das Kontroll MRT in Köln machen lassen sollen um gleich eine bessere Interpretation der Ergebnisse zu haben? Irgendwie bin ich jetzt doch nicht schlauer als vorher und muss mich noch mit Übersetzungen des Berichtes rumschlagen. Dass der Tumor wahrscheinlich an Grösse etwas zugenommen hat, habe ich mir schon gedacht, da ich mit dem Antiepileptikum vor der OP keine Anfälle mehr hatte und sie nach der OP deutlich zugenommen haben.

Na ja, auf jeden Fall werde ich versuchen zu Ostern so wenig wie möglich an den Tumor zu denken, ausser dass ich wahrscheinlich auf dem Hinweg oder dem Rückweg am Dienstag die Filme in Köln abgeben werde.

Ansonsten habe ich in 2 französischen Krebs- oder Tumorforen gepostet (unter anderem die von Dayo erwähnte Maillingliste), dass ich Interesse hätte entweder an einer Art Selbsthilfegruppe im Pariser Raum teilzunehmen oder eine solche zu gründen. Aber leider haben in einem Forum ca. 150 Leute mein post gelesen, aber ich hab nur eine Antwort von einer Frau, die nicht im Pariser Raum wohnt aber nähere Informationen über meine OP in Köln haben wollte. Aber in Frankreich gehen die Uhren halt anders als in Deutschland...

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende (oder gehabt zu haben, falls Du dies erst hinterher liest),

Kai-Hoger