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Alt 24.02.2008, 14:13
Hans75 Hans75 ist offline
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Standard Papa ist schwerkrank - nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo,
ich haben eben schoneinmal hier
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=31367
geschrieben da ich auf der Suche nach einer alternativen Klinik für meinen Vater bin.
Nun habe ich noch ein wenig Weitergelesen hier im Forum und möchte nun auch hier meine Erfahrungen schreiben und auch einige offen Fragen. Ich freue mich schon auf eure Antworten.

Zuerst muss ich nocheinmal sagen wie unendlich traurig ich bin, jedesmal wenn ich in diesem Forum lese.
Ich sitze hier am Rechner und mir laufen die Tränen übers Gesicht.
Ich war mir auch lange nicht sicher ob ich mich intensiv mit der Krankheit meines Vaters auseinander setzen soll oder ob ich es den Ärtzen überlasse und einfach nur für meinen Vater da bin in der schweren Zeit.

Nun sind wir leider an einem Punkt angelangt an dem die erste Schlacht verloren scheint.

Nocheinmal zur Vorgeschichte.
Bis November 2007 war mein Vater immer Gesund, trieb Sport, ist 56 Jahre alt.
Dann kam eine Heiserkeit die ca 1 Woche anhielt und dann brach er Abends im Restaurant zusammen.
3 Tage später beim Hausarzt wurde gleich eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht. Der Hausarzt hatte den richtigen Verdacht. Lungenkrebs.
Es ging gleich in die Klinik und nun fing ein gefühlt ewiges Warten an.
CT's, MRT's, Gewebeentnahme aus der Lunge heraus.
Letzteres ohne Befund.
Also nocheinmal durch die Speiseröhre.
Wir waren in der Zeit sehr unzufrieden mit den Ärzten und dem Informationsfluss.
Keiner schien sich Zeit zu nehmen, immer wieder wurden versprochene Ergebnisse verschoben.
Dann nach gut 2 Wochen ein Ergebnis:

zentrales, nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom.
Adenocarcinom (G2)
cT4
cN0
cM1 (OSS)
Stadium IV

vllt kann mir jemand eine Erklärung zu den Buchstaben und Zahlenkombinationen geben.
Gibt es sonst noch wichtige Infos? Habe hier eine Liste mit Blutwerten, werde daraus aber auch nicht schlau.

Dann gab es auf einmal Entwarnung, das Ergebnis sei falsch, der Tumor sei gutartig.
2 Tage später wollte davon aber auch wieder niemand etwas wissen und es blieb bei bösartig. Allerdings hieß es es wüßte doch niemand so genau welcher Tumor es denn nun sei.
Das gleiche am Becken: Mein Vater hatte starke Schmerzen im Bein.
Verdacht auf Methastase im Knochen.
Es wurden etliche Aufnahmen gemacht, bestimmt 5mal wurde die Diagnose geändert von "man sieht nichts" auf "Methastase die den Knochen auflöst"
Das Spiel machten wir in 2 Kliniken mit (nach 2 Wochen wechselten wir vom Dorfkrankenhaus nach Saarbrücken zur Caritasklinik) und bei diversen Ärzten.

Aufjedenfall wurde uns von Anfang an nichts versprochen.
Es hieß wir sollten zufrieden sein, wenn es möglich wird das Wachstum des Tumors zu stoppen.
Darafhin wurde Anfang Dez. mit Cisplatin einmal in 4 Wochen und Navelbine jede Woche angefangen.
Desweiteren ab Januar 6 Wochen Bestrahlung von Lunge und Becken.
Mein Vater reagiert leider auf jede Behandlung extrem und wiegt nun noch 60kg.
Ihm geht es verdammt schlecht und ich finde es sehr praradox da dies ja eigentlich nur durch die Behandlung kommt.
Mir tut es so verdammt weh wenn ich ihn sehe. Die Schmerzen die er hat, Nächte die er nicht durchschlafen kann und das er nur noch Haut und Knochen ist.
Als die 60kg-Grenze erreicht war entschlossen sich die Ärzte vor ca 10 Tagen die Chemo auszusetzen für die nächsten 3 Wochen damit er zu Kräften kommt.

Es hieß dann auch vor 2 Wochen bei der Planungs-CT für die Bestrahlung, das der Tumor kleiner geworden sei!
Nun gestern der Schlag ins Gesicht: Tumor doch größer, Methastasen im Bauchraum. Chemo scheint keine Wirkung zu haben.
Weiteres Vorgehen wird Montag und Dienstag besprochen...

So das ist der Stand der Dinge.
Wir haben in den letzten 3 Monaten so viele Hochs und Tiefs durchgemacht das es für Jahre reichen würde.
Wenn ich ihn sehe dann versuche ich ihm nicht zu zeigen wie schlecht es mir geht.
Wenn ich hier sitze bin ich am Boden...

Auf jeden Fall möchte ich ihm nun auch helfen eine Möglichst gute Behandlung für ihn zu finden und mich nicht nur auf die Aussage eines Chefarztes zu verlassen.
Wir sind uns schon ziemlich einig das wir nun auch eine andere Meinung hinzuziehen möchten.
Eventuell finden Sich anderen Behandlungsmöglichkeiten?
Vllt gibt es Ärzte die doch operieren?

Grade habe ich in diesem Forum z.B. von Tarceva gelesen.
Ich werde mir Infos dazu ausdrucken und dies auch mal mit meinem Vater besprechen.
Wie man mit aus dem Netz gefischten Informationen allerdings auf Ärzte zugeht ist mir noch ein Rätsel.

Ich hoffe ich werde in Zukunft positives Berichten können.
Und ich drücke allen Betroffenen ganz fest die Daumen.
Ich glaube mir geht es nun schon besser alleine dadurch das ich das alles mal niedergeschrieben habe.
Viele liebe Grüße, Hans
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