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Alt 25.04.2018, 03:13
lotol lotol ist offline
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Standard AW: NHL follikuläres Lymphom III a / Stadium 4 mit 35% Knochenmarkbefall

Liebe(r?) Orbit,

Zitat:
Ich habe dieses Wochenende wirklich einmal abgeschaltet und es kam nur ab und zu diese Angst hoch, habe mich sofort abgelenkt.Vorgestern war ich im Garten und gestern hatte ich mein Enkelkind bei mir, der hat mich echt auf trap gehalten, der Kleine ist erst 2 1/2 Jahre alt.

Vielleicht wird die Angst mit der Zeit weniger oder man kann dann besser umgehen damit.
Bewußt "Gedanken-Kreisen" abzuschalten ist ein recht probates Mittel, um dem "entrinnen" zu können.
Ablenkungen aller Art können dabei nur hilfreich sein.

Das mit der Angst ist bei uns Menschen recht unterschiedlich gelagert.
Aus meiner Sicht geht es weniger um Angst als viel mehr darum, nur die Realität zu akzeptieren und sich mit ihr "arrangieren" zu können und das auch zu wollen.

Welche Angst sollte man vor der Realität haben?
Man muß und kann i.d.R. mit ihr auch ganz gut weiterleben.

Einen qualitativen Unterschied z.B. zwischen Hüftgelenks-Arthrose (wurde bei mir vor über 20 Jahren festgestellt) und einem Lymphom (wurde vor ca. 2 Jahren festgestellt) sehe ich dabei an sich nicht.
Weder an Hüftgelenks-Arthrose noch an einem Lymphom stirbt man i.d.R.

Gut - man kann in beiden Fällen dadurch schon etwas "lädiert" sein, aber das kann man kompensieren, indem man halt etwas langsamer weitermacht.
Ansonsten:
Alles ignorieren und unbeeindruckt weitermachen, so gut es halt geht.

Was mich am meisten bei meinem Lymphom beeindruckt hat, ist die Möglichkeit, Immunsysteme "reparieren" zu können.
Wie es bei mir aussieht, sogar vollständig.

Ich bezweifele auch nicht, daß mehrmalige Reparaturen möglich sind.
Allerdings ist es wohl besser, wenn man solche nicht erleben muß, weil entspr. Therapien auch nicht gerade "spurlos" an einem vorübergehen gehen dürften.

Zitat:
Ich bin schon wieder einmal nicht erfolgreich von meinen Arzt gekommen, hab schon wieder einmal nicht alles fragen können.
Warum konntest Du nicht alles fragen?
Hast Du vergessen, etwas zu fragen, das Du eigentlich fragen wolltest?

Zitat:
Bei meinen ersten Zyklus war ich drei Wochen im Krankenhaus und da gab es einen Arzt der eine sehr ruhige Ausstrahlung hatte und mir bei den Visiten meine Fragen genau erklärt hat,am letzten Tag hat er mir gesagt, wenn sie etwas brauchen wissen sie wo sie mich finden.

Heute habe ich mitbekommen, das dieser Arzt jetzt auch in der Ambulanz ist und nicht nur auf der Station und habe mir jetzt für nächsten Montag einen Termin ausgemacht und ich hoffe das ich zu ihm wechseln kann der strahlt so eine Ruhe aus .
Ja, mach das so.
Denn es ist sehr wichtig, daß man sich bei einem Arzt gut "aufgehoben" fühlt.

Ich war nur in ambulanter Behandlung und die "Chemie" zwischen meiner Onkologin und mir "stimmte":
Sie blieb mir keinerlei Antworten "schuldig".

Manchmal verstand ich auf Anhieb nicht alles, was sie mir sagte.
Danach sickerte dann allmählich durch, was mir dabei unklar war bzw. welche Fragen dazu auftauchten.
Die schrieb ich mir dann auf und befragte sie beim nächsten Gespräch dazu.

War alles kein Problem, und ich hatte auch nie den Eindruck, daß sie sich nicht die Zeit nehmen würde, mir meine Fragen zu beantworten.

Ich wünsche Dir, daß auch Du mit solchen Ärzten zu tun haben wirst.

Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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