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Alt 07.10.2016, 14:02
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Nixe11 Nixe11 ist offline
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Registriert seit: 07.10.2016
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Standard AW: Profil BK User stellen sich vor...

Wie wahrscheinlich viele der Neubetroffenen, habe ich in der ersten Zeit still mitgelesen.

Ich bin 68 Jahre alt, arbeite als Selbständige gerne und freiwillig weiter, aber zeitlich reduziert, seit ich ein festes Einkommen (Rente) habe, reduziert. Ich habe 3 erwachsene Kinder und inzwischen 4 kleine Enkel, die aber alle nicht in meiner Nähe wohnen. Der Kontakt über Telefon, Skype oder Mails und manchmal auch Besuchen ist nah und besonders in der jetzigen Zeit sehr aufbauend. Seit einigen Jahren lebe ich mit meinem Partner zusammen, zuvor hatten wir eine langjährige Fernbeziehung.

Vor sechs Wochen habe ich erfahren, dass ich BK habe. Es ist ein lobuläres Karzinom, 2,2 cm, leider mit Ablegern in der gleichen Brust. cT2(m), PN1 (3/23), davon 1/1,sn, c(M0), 100% ER, 70% PgR, Score 2.

Davor war ich immer gesund und das weiß ich sehr zu schätzen. Mein Mitgefühl gilt all jenen Frauen, die bei der Diagnose viel jünger sind, kleine Kinder zu versorgen haben und Geld verdienen müssen.

Da es mehrere Herde in der rechten Brust gibt (linke ist nichts), werde um eine Amputation nicht herum kommen. Davor bekomme ich Chemo, 4 mal FE im dreiwöchigen Rhythmus, dann 12 Taxol weekly. Nach der Operation 36 Bestrahlungen und 5 Jahre Antihormontherapie.

Bei der Diagnose und auch jetzt bin ich lebenslustig und positiv. Ich habe mir beim Mitlesen immer die Tipps rausgesucht, wie ich am besten durch diese Zeit komme, was anderen geholfen hat, um die Nebenwirkungen zu minimieren und gar zu verhindern. Und ich bin froh, dass die Medizin so viele Fortschritt gemacht hat und ich sie nutzen kann.

Der Impuls, hier nicht nur zu mitzulesen, sondern auch zu schreiben, gab mir die Begegnung eines Ehepaars, das ich gestern bei meiner zweiten Chemo in der Klinik getroffen habe. Besonders die Ehefrau war sehr betroffen, sie hatte immer Tränen in den Augen: Wissen Sie, ich habe immer in den Foren gelesen, das ist ja schrecklich, was auf meinen Mann da alles zukommt.

Vielleicht kann ich mit meinen Erfahrungen anderen Mut machen.
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