Thema: Du fehlst...
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Alt 25.10.2014, 23:30
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Taziana Taziana ist offline
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Standard AW: Du fehlst...

Hey Thomas,
Ich lese von von Anfang an bei dir mit, auch schon im angehörigen Forum und deine Geschichte hat mich sehr mitgenommen.
Meine Mama ist vor kurzem verstorben und auch ich war mit meiner Tochter bei der trauerbewàltigung und beim psychologischen Dienst. Wir haben folgende Tipps bekommen:
-ein Album anlegen
Jedes mal wenn man an die Person denken muss, egal ob glücklich oder traurig wird eine Seite im Album gefüllt. Egal ob gemalt, gebastelt, Foto eingeklebt oder ein Gedicht geschrieben. Bei meiner Tochter wirkt es wunder sie macht es sehr gerne und es tut ihr sichtlich gut. Ich habe dazu so ein Hochzeitsfotoalbum gekauft, weil es einfach wertig ist und die Seiten auch dicker pappe!

-Kerze Anzünden
Meine Oma war sehr gläubig. Sie hat früher immer in der kirche eine Kerze für ihre Mutter angezündet und an sie gedacht. Ichstand oft neben ihr und habe Jesus die Füße gekitzelt... Er stand auf einem Podest, sodass ich mit 5 genau auf Augenhöhe mit seinen Zehen war. Als sie starb, ging ich in die Kirche und zündete für sie eine Kerze an, nicht weil ich so gläubig bin. Ich denke einfach es hätte ihr gefallen, es war ihre Art von Zuneigung. Heute zünde ich dort 2 Kerzen ein... 1ich und 1 meine Tochter 😊 Auxh zuhause haben wir eine Kerze, die wir anzünden, wenn wir gerade doll an meine Mama denken.

-reden,reden,reden
Es ist unglaublich traurig und bedruckend, dass der Tod des geliebten Menschen immer präsent ist... Ich wünschte manchmal, ich könnte einfach meine Trauer vergessen und alles ist wie früher... Das wünscht sich hier sicherlich jeder... Und die kleinsten haben es oft am schwersten, weil sie denken,sie könnten schuld an alles sein. Wie haben mit den Kindern viele Gespräche geführt. Meine Tochter hatte lange Albträume und "schlimme Gedanken" über die sie nicht sprechen wollte. Deshalb waren wir auch nochmal bei der psychologischen Beratung, ich habe mir einfach sorgen gemacht. Und dort sprach die auch über ihre Gedanken, mir wollte sie es nicht sagen. Sie hatte Angst, dass ich auch krank werden, und wenn sie es ausspreche könne es wahr werden. Die haben ihr die Angst sehr gut in Gesprächen nehmen können... Bei mir hat sie eher gemauert. Sie dachte, sie muss stark sein- weil ich sonst noch trauriger wäre. Solche Gedanken lösen sich nach und nach auf, wenn man den Kindern einfach zeigt, dass es in Ordnung ist wenn sie Angst haben und traurig sind. Der Gedanke ohne meine Mama zu drin, macht mir auch Angst... Und ich bin 30! Also, was deine Kinder verkraften müssen ist leider echt ein Brocken!

Was ich hier und im anderen Posting von dir gelesen habe, werdet ihr das schaffen! Du machst das toll!

Ich denke an dich und deine Kinder! Und daran, wie es ist von einer fremden Person zu lesen, die Soviele intime Dinge über einen weiß, obwohl man sie gar nicht kennt... Ist bestimmt sonderbar!

Grüße tazi!
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Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001
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