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Alt 01.12.2007, 19:04
Doro72 Doro72 ist offline
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Standard AW: Mein Papa unverhofft

Heute war ich meinen Papa besuchen. Ich war am Vormittag, damit nicht alle am Nachmittag aufschlagen.
In der Zeit war auch Visite. Ich wartete draußen. Befragte anschließend den Doc.

Man kann nicht mehr operieren. Die Leber hat Metastasen. Die Lymphknoten wahrscheinlich auch. Die Prognose sieht nicht gut aus, was der Doc aber nur mir sagte, nicht bei der Visite.
Es wird eine Chemo geben. Drei Wochen. Dann schauen, wie er es verträgt. Dann 3 weitere Wochen und anschließende Überprüfung der Werte. Die Chemo wird stationär gemacht. Er bleibt dann jeweils 2 Tage im Krankenhaus. Genaueres habe ich vorerst nicht erfragt.

Der Arzt war sehr nett, er stahlte Kompetenz und Ruhe aus. Er vertraute mir auch an, dass sein Vater vor einem halben Jahr auch daran verstorben ist. Er hatte nach Diagnosestellung noch 7 Wochen. Er weiß wovon er spricht und wie sich die Angehörigen fühlen. Er meinte auch die Fragen kämen erst am Wochenende. Wir können uns jederzeit an ihn bzw. seine Kollegen wenden.
Mit den ganzen Fachbegriffen kenne ich mich noch nicht aus. Habe auch nicht gefragt, welche Chemo bzw. Medikamente.


Mein Vati ahnt, dass es nicht gut aussieht. Wir wollen aber kämpfen.

Nach dem Krankenhaus bin ich zu meiner Mam, wo ich auch meine Geschwister angefunden habe. Ich informierte sie über das Gespräch.

Auch wenn wir hoffen und bangen, dass er noch lange bei uns bleibt, müssen organisatorische Dinge geklärt werden. Meine Eltern sind selbstständig.
Blöde Situation. Bestimmte Dinge weiß nur mein Dad. Wie macht man das, ohne ihm das Gefühl zu geben, man hat ihn schon aufgegeben?!

Ich für meine Teil versuche bei den besuchen im Krankenhaus etwas Normalität zu wahren. Empfahl auch der Doc. Die Tränen kann ich trotzdem nicht immer verdrücken.

Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft.
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