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Alt 22.04.2003, 19:52
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hallo Jasmini
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll! Es tut mir so leid......
Mein Vater ist am 30.11. gestorben. Die ersten Ganzkopfbestrahlungen wurden noch in krankenh. durchgeführt. Mein Vater hatte nur noch einen Wunsch: er wollte unbedingt nach Hause.Wir holten ihn schließlich heim. die ersten zwei Wochen gingen noch so la la. Dann begannen seine lezten zwei Wochen voller Leid. Er konnte sich nicht mehr äußern, keine Kraft. Wir mußten ihn füttern und rund um die Uhr zusammen mit der Sozialstation pflegen.Jeden Tag ein bißchen mehr Abschied nehmen. Es war schrecklich, zu wissen die Tage sind gezählt. An einem Freitag war der Pfarrer bei ihm und sprach mit ihm. Das war das letzte, was er bewußt erlebte....der erste Abend, den wir ihn ins Bett tragen mußten. An diesem Tag hatte meine Mutter ein Erlebniss...Unser Funkwecker sprang auf den 30.11., obwohl erst der 23.11. war.Wir glaubten fest daran, daß Papa an diesem Tag sterben würde. Sonst hätten wir die lezte Woche nicht mehr geschafft, alles war so schrecklich es war nicht mehr mein Vater dieser Mensch er war nur noch ein Hauch seiner.Ich war täglich da und habe meiner Mutter so gut es ging beigestanden und war so froh Abens nach Hause fahren zu können. Am Todestag rief ich früh an und sagte zu Mama: Ich komme erst am Abend und bleibe dann bis nach der Beerdigung da. Ich war mir so sicher, daß er heute erlöst werden würde....Ich rief ein paarmal untertags an und alles war unverändert, er lag im Komma. Als ich soweit alles gerichtet hatte, habe ich -Mama angerufen um Ihr zu sagen, daß ich jetzt losfahre. Sie war so komisch und ich merkte etwas ist nicht o.k. Sie wollte es mir nicht am Telefon sagen,sagen was ich doch spürte...Als ich anrief vielleicht 2 Minuten vorher hat er das letzte mal Luft geholt. Ich spürte es einfach. Ich machte mich auf den Weg. Na ja jedenfalls überredete mich meine Mutter noch mal am nächsten Tag Papa anzuschauen. Ich hatte solche Angst davor, er sah so schlimm aus , als er noch lebte.Ich war so überwältigt. Das in dem Sarg war wieder mein Papa, nichts erinnerte mehr an die schreckliche Krankheit er sah so erlöst und friedlich aus. Ich war so glücklich. Es half mir sehr die Anfangszeit damit umzugehen, weil ich nicht immer nur dads gequälte Bild vor mir hatte, sondern die Erlösung. Das waren die Anfangsmonate so. Mitlerweile wache ich nicht mehr aus diesem Alptraum auf und alles läuft immer wieder vor mir ab. Ich vermisse ihn täglich mehr.....Im Juni gehe ich erst mal auf Kur mit der Hoffnung besser damit umgehen zu können.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft alles Liebe für die Zeit danach!
Manuela
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