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Alt 23.01.2007, 15:57
Gaby Pilgram Gaby Pilgram ist offline
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Standard AW: Profil BK User stellen sich vor...

Hallo Zusammen!

Leider bin ich erst kürzlich durch Zufall auf diese Info-Seite gestoßen.
Was ich während der letzten zwei Jahre erlebt habe ist schon so Einiges, ich glaube
schlimmer kann es kaum kommen.
Es interessiert mich, es einer von Euch ähnlich erging.
Ich heiße Gaby, bin 47 Jahre alt, seit fast 25 Jahren verheiratet mit dem tollsten Mann der Welt und habe einen 12-jährigen Sohn,
nein richtig muss es lauten: einen 12jährigen, lang ersehnten Prinzen!

Im Februar 2005 hatte ich eine Brusterhaltende Tumor-Entfernung, linke Brust.
Nach den ersten Untersuchungen war eine Größe von 1,5 bis 1,8 cm festgestellt worden, letztendlich hatte Krebs 4,5 cm.
Nach dem dringenden Verdacht auf Brustkrebs hatte ich mich sofort zur Tumorentfernung
entschieden, nicht erst zur Stanze.
Das Aufklärungsgespräch war o.k., alles was in diesem Krankenhaus folgte aber nicht.
Ich kam morgens an, bekam meine „Kleidung“ für die OP und dann war Ruhe!
Auf meine Frage nach dem Zeitpunkt der OP erhielt ich keine Antwort, man wisse es nicht
und ich solle mich bereithalten. Mittags dann die OP, vorher keine Beruhigungstablette,
eine leichte Narkose und ich dürfe aufstehen, so die Aussage der Schwester.
Habe ich auch getan und bin prompt umgekippt.
Man legte mich ins Bett und nichts weiter. Es kam niemand mehr, auch nicht in der Nacht.
Am anderen Morgen Visite bei meinen Zimmernachbarinnen, bei mir nicht! Später kam eine
Ärztin, entfernte (ohne den Druck herunterzulassen) die Drainage, was sehr schmerzte und sagte: „Sie können nach Hause, wenn Ihnen irgendwas merkwürdig vorkommt gehen Sie zu Ihrer Ärztin. Ansonsten werden Sie in ca. 10 Tagen Bescheid bekommen.“

Zur Lymphknoten-OP und den weiteren Untersuchungen ging ich in ein anderes Krankenhaus. Dort bekam ich später auch 6 x Chemo und die Bestrahlungen.
Es war ganz anders. Vor und nach der OP und jeder Untersuchung hatte ich ein Gespräch mit der behandelnden Ärztin. Sie erläuterte genau was anstand und erklärte die Diagnosen.
Ich hatte großes Glück, keine Metastasen in den Lymphknoten oder sonst im Körper nachweisbar!! Bei der Chemo und den Bestrahlungen waren die Ärzte und Schwestern auch
sehr bemüht, freundlich es war eine entspannte Atmosphäre.

Es folgte Tamoxifen, mit dem Ergebnis einer Netzhautablösung nach 3,5 Monaten Einnahme.
Aber die Ärzte meinten, das läge nicht am Tamoxifen, das solle ich weiter einnehmen.
Obwohl Sie sich nicht darüber im Klaren waren, warum Auge und Netzhaut „nicht zur Ruhe kamen“ wie sie während der vielen Nachuntersuchungen immer wieder sagten.
1,5 Monate später wieder Netzhautablösung, wieder OP, anschließend Linsentrübung.
Ich weigerte mich nun, weiterhin Tamoxifen einzunehmen.
Die Linsentrübung ging nicht weg und ich bekam 6,5 Monate später eine künstliche Linse eingesetzt. Aber die Netzhaut hält!!!
Ich habe immer ein „Strahlensehen“ bei Lichteinfall und morgens sehe ich immer einen „Wassertropfen“, aber was soll vielleicht bekommen sie das mit der 4. OP in den Griff.

Übrigens nehme ich nun Arimidex und wollte wie empfohlen vor Beginn der Einnahmen die Knochendichte messen lassen. Das wäre nicht erforderlich, hörte ich vor ärztlicher Seite.
Eine „Großpackung“ dieses teuren Medikamentes aufzuschreiben sprenge das Budget.
Es kam sogar dazu, dass ein Rezept für 2 Lymphdrainagen verschrieben wurde, wenn
es Ende des Quartals war. Habe ich „Schaf“ alles hingenommen, obwohl das mir vermeidbare Kosten verursachte.
Nebenher bekam ich noch starke Schmerzen und massive Versteifungen beider Schultern, wobei es die rechte, nicht operierte Schulter, schlimmer traf.
Ich konnte nur noch im Sitzen schlafen, mir nichts mehr über Kopf an- und ausziehen,
mir die Haare nicht mehr kämmen.
Das haben die Leute in der Reha aber wieder einigermaßen hinbekommen.
Heute bin ich zwar immer noch nicht schmerzfrei, kann mich kaum Bücken und auch die
Arme nicht im optimalen Radius bewegen, aber es geht.

Eine Mammographie hatte ich erst jetzt, nach 2 Jahren. Meine Ärztin meinte, es müsse
bei der Krankenkasse ein Antrag für eine Kernspinuntersuchung gestellt werden. Eine
Mammographie wäre in meinem Fall nicht möglich (strahlengeschädigte Brust mit
Ödem). Diesen Antrag wird seit Frühjahr 2006 gestellt, habe heute Mitte Januar 2007 noch immer keinen Bescheid.

Nun hatte ich endlich den Mut einen neuen Arzt zu suchen.
Die 1. Praxis, die ich anrief teilte mir mit, dass man Kassenpatientin nicht mehr annehmen
könne (!Budget!), die nächste Praxis nahm nur Privat-Patienten. Aber meine Zahnärztin
vermittelte den Kontakt zu einem netten Arzt. Der hat sofort einen Mammographie-Termin
vereinbart, einen Termin im nächsten Brustzentrum wegen Beurteilung der Einnahme von Arimidex (sollte ich wohl doch nicht nehmen, da das Medikament nicht bei prämenopausaler Patientin eingesetzt wird).

Mammographie hatte ich, alles o. k.! Termin im Brustzentrum ist nächste Woche.
Ich bin zuversichtlich, dass sich vielleicht doch noch einiges anders machen lässt und es
mir bald wieder „richtig gut geht“.

Aber ich bin auch unsicher ob es richtig war einen anderen Arzt aufzusuchen.
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