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Alt 24.07.2008, 20:52
susi2727 susi2727 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft am Ende ?

Hallo Charlotte!

Ich kann sooooo gut nachempfinden, wie es dir zur Zeit geht. Ich hab das genauso erlebt.

Ich war auch in einer Beziehung, ER wollte dann unbedingt heiraten - nachdem ich die Diagnose erfahren hatte - ich habe zugestimmt. War ein großer Fehler! Aber ich hatte auch Angst, keinen Mann mehr zu finden, der mich so akzeptiert.

Mein Ex hat mich während der Therapie unterstützt - dachte ich damals. Wenn Andere dabei waren, war er immer sehr verständnisvoll und mitfühlend.

Er hatte aber z.B. überhaupt kein Verständnis dafür, dass ich nach der Chemo matt und schlapp war und seine Eltern nicht besuchen wollte.
Ich musste einfach "funktionieren". Hätte mir meine Mutter damals nicht so viel geholfen...

Als die Chemo fertig war, begann die Antihormontherapie und die ersten Kontrolluntersuchungen. Für ihn war die Sache mit dem Brustkrebs aber abgeschlossen. Er konnte nicht verstehen, warum ich Angst vor den Untersuchungen hatte. Dass sich jederzeit Metastasten hätten bilden können, negierte er total.

Ich litt unter so starken Hitzewallungen, dass ich keine Umarmungen ertragen konnte.

Dann begann ich auch zu "leben", ich hatte auch das Gefühl, etwas zu versäumen. Ich ging mit Freunden aus, wollte ihn mitnehmen, der Herr war beleidigt, weil nicht mehr ER im Mittelpunkt stand, sondern ich. Früher hatte er den großen Freundeskreis und ich ging mit...

Er hielt mir dann auch vor, dass ich nicht schwanger werden WOLLTE - dabei haben mir die Ärzte dringend davon abgeraten.

Wir lebten uns total auseinander. Er begann dann auch auszugehen. Er hatte eine Andere kennengelernt - an seinem Arbeitsplatz - die noch Kinder bekommen konnte. 6 Tage vor Weihnachten verließ er mich. Dabei schmiss er mir auch noch hin, dass er mich ein halbes Jahr davor auch schon betrogen hatte.
Ende Jänner war die Scheidung. Und das war genau das Richtige!

Ich habe nicht mehr das Gefühl, dem Leben nachlaufen zu müssen - ich habe wieder zu mir gefunden.

Ich leide auch nicht unter Männer-Mangel, und keiner hat sich bis jetzt daran gestört, dass ich viele Narben habe bzw. mein Brustaufbau nicht sehr gelungen ist. Zur Zeit bin ich Single - das Östrogen fehlt halt aber ich bin nicht einsam!!

Manchmal ist so ein Schritt einfach notwendig. Das heißt jetzt nicht, dass ich dir dazu raten möchte - jeder hat seine eigene "Geschichte" und muss für sich selbst entscheiden. Ich wollte dir nur vermitteln, dass deine derzeitigen Gedanken ganz normal sind.

Viele liebe Grüße!
Susi

PS: Mein Ex-Mann hat in der Zwischenzeit geheiratet, ist 2-facher Vater und meint, dass er sich das Familienleben mit Kindern eigentlich ganz anders vorgestellt hatte
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