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Alt 10.10.2008, 01:59
parallele parallele ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Heidi,
ich fühl mich ganz klein mit meinen Ängsten jetzt, solang ich vermutlich (hoffentlich!) noch ein gut Stück entfernt bin von dem, was ich fürchte - und lese von Dir, von den konkreten Auswirkungen, wie die Luft knapp, das Leben weniger wird. Wie Du diese Erstickungsanfälle beschreibst. Wie unangenehm ich schon alles Banale empfinde, was mir an den Atem geht, Husten, Verschlucken, angestrengtes nach Luft Schnappen nach Anstrengung ... Atem, meine primäre Lebensgrundlage. Eine Aktivität, die nicht bewusst gesteuert werden kann (es sei denn in Rhythmus und Tiefe, aber nicht in der unwillkürlichen Lungenfunktion an sich). Atem, alles hängt davon ab. Weshalb Atemnot auch gekoppelt ist mit Angst. Angst um Sauerstoff, den Stoff zum Leben, Angst ums Leben. Diese Angst ist so berechtigt, so verständlich, so ... unumgänglich und kann nicht weggeredet werden. Mir ist durch Deine Worte wieder so bewusst geworden, dass unsere Ängste angemessen sind. Dass ich mir die Angst erst einmal zugestehen darf. Und erst im zweiten Schritt daran arbeiten kann, dass sie mich nicht ganz umfasst und daran hindert, die anderen Seiten des Lebens, die anderen und vielfältigen Gefühle zu leben.

Ich fühle mich so klein, weil ich keinen Trost weiß für Dich. Weil ich nichts zu geben habe. Möchte doch so gern helfen. Und wenn es mit Worten wäre.
Ich kann nur sagen: ich verstehe, dass Du Angst hast.
Ich kann nur wünschen, dass Dein tapferer Mann Dir weiter so viel Liebe und Unterstützung gibt, dass die Medizin alle Erleichterungen für Dich bereit hält.
Ich fühle mich hilflos. Das stärkste Gefühl ist: Dich schweigend in den Arm nehmen zu wollen.

die parallele

Ich glaube, dass Dein Zugang zu geistiger Kraft sich wieder öffnen wird. Wenn Dich das so lange getragen hat, ist es eine Basis. Zweifel und das Gefühl des Abgeschnittensein sind vielleicht nur phasenweise Einbrüche. - Ich wünsche es Dir!
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