Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 20.11.2004, 02:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Erfahrungsaustausch

@Hallo Gaby,

darf ich fragen was du für eine Chemo bekommen hast und wo du dich behandeln läßt? Hattest du schon Metastasen?

@Hallo Ulrike,

das Verhalten von deinem Vater kann unterschiedliche Ursachen haben. Das kann vielleicht eine kleine Wesensveränderung durch die Bestrahlung oder durch den Hirntumor sein. Aber auch, wie du schon schreibst, die Tatsache das er nicht gerne über sich spricht, kann dazu führen, dass die Ängste und Sorgen durch Agression abgebaut werden. Es ist natürlich schade, wenn man die gemeinsame Zeit in Disharmonie verbringt, aber das einzige was man für ihn tun kann, ist halt bei ihm zu sein und Hoffnung geben. Diese Situation ist für euch alle schwer, und bestimmt für ihn selber am schlimmsten. Aber dein Vater zu meiden ist bestimmt nicht richtig, damit hilfst du ihm am wenigsten.

Meine Frau hat auch ein kleinzelliges Bronchialkarzinom und eine Cisplatin /Irinotecan mit gleichzeitiger Strahlentherapie erhalten. Das begann mitte August. Die Katastrophe ist aber, dass der Tumor trotz Chemo neue Metastasen im Unterleib (wahrscheinlich Lymphknoten) und in den Knochen gebildet hat. Innerhalb von sechs Wochen, hat sich die Tumormasse verdoppelt. Hat man nach dem 3 Zyklus festgestellt, bzw. die Schmerzen wurden unerträglich und meine Frau hat es festgestellt, toll. Die Zellen scheinen resistent geworden zu sein.
Ausser riesige Qualen hat der ganz Mist nichts gebracht. Sie wurde vom ersten Tag an von starken Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen geplagt. Ich pflege sie und bin immer bei ihr, auch im Krankenhaus, und wenn ich das so zusammenzähle dann hat sie bestimmt schon ca. 300 mal gebrochen. Die Speiseröhre ist durch die Bestrahlung derart geschädigt, so das sie jetzt schon seit 8 Wochen nichts mehr gegessen hat. Jeder Schluck verursacht noch heute unheimliche Schmerzen. Sie wird ausschlieslich über eine Magensonde ernährt. Zumindest hat die Übelkeit jetzt ein Ende. Dank Dronabinol und Fortecortin. Gegen die schlimmen Schmerzen bekommt sie Morphium als Dauerinfusion.
Vor 2 Wochen wurde eine andere Chemo nach ACO gemacht. Die Ärzte sagen, es ist unsere letzte Chance.

Wenn ich es nicht miterleben würde, dann hielt ich das alles für ein Schauermärchen. Es ist der absolute Horror. Aber meine Frau ist so tapfer und kämpft und gibt die Hoffnung, so wie unsere ganze Familie, nicht auf. Sie ist doch erst 35 und wir haben eine kleine Tochter die am Montag ein Jahr alt wird. Sie muss für uns leben, wir lieben sie so sehr! Liebe Grüße, Zoki
Mit Zitat antworten