Thema: September
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Alt 31.07.2012, 00:44
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Standard Realist sein, Optimist bleiben und den Blick nach vorne nicht verlieren!

Ihr Lieben: czilly, marnarmada, mirijam, Elisabethh., Nati, Andorra und Tani, sowie Skipper, Katinka, Angie Elfriede und Rio, sowie auch an alle Anderen. Zuerst einmal hoffe ich sehr, euch Allen geht es gut!

Inzwischen ist einiges an Zeit vergangen und die Nachrichten haben sich bei mir „gesetzt“. Ich habe mich während der laufenden Therapien und während weiteren Krankenhausaufenthalten mit meiner neuen Perspektive reichlich auseinandergesetzt und alles Wichtige ist geregelt. Ja, es ist wohl wie es immer war, sicherlich werde ich weiter kämpfen auch wenn immer Gedanken hoch kommen, die mir das Leben nicht leicht machen. Ich habe Pläne gemacht, keine langfristigen und dennoch Pläne, die mir mein jetzigen Leben erleichtern werden und erst einmal bin ich guter Dinge, dass ich zu mindestens einige davon noch erreichen kann. So steht Nov.-Dez. ein Umzug in eine barrierefreie Wohnung an. Es ist bereits alles organisiert und der Umzug wird komplett von einer Firma erledigt, mit Küchenumbau etc.. Zwischenzeitlich werde ich einen elektrischen Rollstuhl erhalten, damit ich dann etwas mobil bin. Ich werde nicht, wie einst einmal angedacht, in ein Hospiz gehen, sondern dieser kommt, mit allem was eben so dazu gehört, Arzt, Palliativpfleger etc. zu mir nach Hause. Dies ist im Übrigen schon jetzt der Fall. Es ist ein gutes Gefühl, sicher in ein solches Netz eingebunden zu sein und gleichzeitig zu wissen, ich bin Daheim. Meine Ängste und Sorgen haben sich somit um diese Dinge verringert. Doch ganz ehrlich, es sind viele Ängste, teilweise Panik und viel Schlaflosigkeit hinzu gekommen und das betrifft die Gedanken die hochkommen, wenn man z.B. nicht schlafen kann, oder Träume bekommt. Mit Hilfe versuchen wir dies auch etwas besser in den Griff zu bekommen. Tagsüber ist es nicht so schlimm, aber nachts quält es mich schon sehr häufig. Trotzdem, ich werde jeden Tag genießen, jede Kleinigkeit als Geschenk hinnehmen und nach vorne schauen. Prognosen sind doch dazu da, in die „Länge“ gezogen zu werden, es sind doch tatsächlich Schätzungen. Natürlich weiß ich wie es um meinen Gesundheitsstand aussieht und ich mache mir da nichts vor, aber aufgeben möchte und werde ich sicherlich noch nicht. Weiterhin werde ich die sehr häufigen Chemos machen, fast täglich Blut bekommen und meist bis zu 5-6 Stunden beim Arzt sitzen (auch am Wochenende im Krankenhaus, ambulant), aber damit ist der Tag ja nicht zu Ende und auch vom Rest des Tages versuche ich stets noch etwas Gutes abzugewinnen. Ich hoffe dass es mir so gelingt noch lange weiter nach Vorne zu schauen.
Euch möchte ich jetzt erst einmal für eure lieben und einfühlenden Worte danken, es bedeutet mir sehr viel!
Anbei möchte ich euch dann noch Grüße von Christine (unserem Sonnenfrosch) bestellen. Sie liegt seit ca. 3 Monaten ebenfalls in der Klinik. Ihre Hauptprobleme sind allerdings ganz anders gelagert, wobei sie auch heute noch auch einen neuen Lungenflügel wartet.
Ich werde mich wieder zu gegebenen Zeitpunkt bei euch melden, sehr viel Kraft habe ich nicht und in letzter Zeit schlafe ich auch tagsüber recht viel. Aber seid sicher, ich vergesse euch nicht und möchte nochmals Danke für Alles sagen.

Liebe Grüße
Ina