Thema: Meine Mutter
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 05.11.2001, 10:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Vati

Vor einem Monat war die Welt noch in Ordnung. Dann stellten sich bei unseren Vater ein öfters wiederkehrendes leichtes Unwohlsein ein. Verschiedene Arztbesuche wegen Gleichgewichtsbeschwerden und schnellen Ermüdungserscheinungen. Danach Einweisung in ein Krankenhaus um der Sache mal auf den Grund zu gehen und dann die Diagnose "Hirntumor". Unsere Welt brach zusammen und trotzdem Hoffnung. Eine OP mit anschliessender Nachbehandlung, dass schaffen wir doch.
Drei lange Wochen wartete unser Vati auf ein freies Bett in der Uniklinik und dann noch eine Woche auf den Termin. Wir hatten solche Hoffnung. Dann die OP vor nunmehr fast einer Woche.
Aus der Narkose ist Vati noch aufgewacht, aber der Zustand verschlechterte sich dramatisch. Ein künstliches Koma ist sein Schicksal seitdem, aus dem er wahrscheinlich nie wieder erwachen wird. Die entgültige Diagnose war so schockierend für uns alle.
Dieser Tumor der Bösartigste aller Gehirntumore die es überhaupt gibt. Keine Chance, nicht die Allerkleinste für unseren Vater. Wir fassen es nicht, können es auch noch nicht verarbeiten. Es ist so grausam an seinem Bett zu stehen und nichts tun zu können. Wir sprechen aber mit Ihm und streicheln Ihn, solange dies uns noch vergönnt ist. Wir lieben unseren Vati doch so sehr! Warum nur er??? Er hat uns allein großgezogen, war für uns da. Wir haben so viel unternommen und hatten noch viele Pläne gemeinsam. Alles vorbei!??? Ein Leben lang hart geschuftet und nur vier kurze Jahre den Ruhestand genossen. Dies ist nicht gerecht.
Lieber Gott laß das Telefon nicht läuten.
Mit Zitat antworten