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Alt 21.02.2007, 21:39
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Standard AW: Astrozytom III

Hallo Ulrike,

Es tut mir leid, dass ich dir schon so lange nicht geantwortet habe, aber die Uni hält mich zur Zeit ziemlich auf Trab...


Hmm... die Frage, was wäre gewesen, wenn ist sehr zermürbend... weißt du, vielleicht hätten die Ärzte auch nicht mehr tun können, hätten sie den Tumor früher entdeckt... bei meinem Paps ist er bestimmt schon jahre vor der Diagnose gewachsen.. sie haben damals auch eine kurzzeitige halbe gesichtslähmung und den ersten grandmall-Anfall nicht in Verbindung mit einem Gehirntumor gebracht, sonst hätte der Tumor auch schon zwei/drei Jahre früher entdeckt werden können... aber ob er dann operabel gewesen wäre? Ich sehe ja jetzt, wie langsam er doch wächst (immerhin lebt mein Papa 12 Jahre später immernoch mit dem Ding )... wie gesagt, die Frage ist müßig... wichtig ist, was jetzt ist...

Es sind wirklich gute Neuigkeiten, dass der Tumor nicht weiter gewachsen ist... die Veränderungen können trotzdem auftreten (das ist bei meinem Papa auch so)...

Wollt ihr die Therapie denn wirklich machen? Haben die Ärzte gesagt, sie bringt etwas? Oder "probieren" sie nur aus? Es tut mir leid, wenn ich so direkt frage, aber falls dein Mann sie nicht verträgt und dadurch sehr geschwächt wird bzw. leiden muss, dann ist es wichtig, dass die Ärzte ehrlich über solche Sachen mit euch sind... denn dann könnt ihr auch bewusst entscheiden, ob ihr die Therapie trotzdem machen wollt oder nicht...

Es ist gut, dass du in der Arbeit relativ flexibel bist und von zu Hause arbeiten kannst... auch wenn es natürlich trotzdem noch viel arbeit ist...kann dein Mann denn noch alleine bleiben? Arbeiten geht er bestimmt nicht mehr oder?

Ja das mit deinem Sohn ist natürlich schwierig... er hat es dann auch mit 12 erfahren, war dann also so alt wie ich damals bei der Diagnose, deshalb kann ich mich ein wenig in ihn hereinversetzen, auch wenn natürlich nie etwas genauso ist, wie bei jemand anderem.. hat er denn Unterstützung? Wie geht er damit um? Wirklich wichtig fand ich damals, dass man ehrlich mit mir war und nicht versucht hat mich zu schützen - dinge über zweite hand zu erfahren ist viel schmerzhafter... Offenheit nimmt einem auch Angst - Angst was nun wirklich ist, Angst seine Gefühle zu zeigen...

Dass du selbst Angst vor der Zukunft hast ist auch verständlich... doch niemand kann wirklich voraussagen, was passiert - und das ist vielleciht auch gut so... es kann sein, dass ihr noch viele gute Jahre habt, denn wie es scheint wächst der Tumor langsam.
Was für Medikamente nimmt dein Mann denn? Habt ihr auch schonmal an Weihrauch gedacht?

Ich wollte dir noch so viel schreiben, aber für heute belasse ich es erstmal dabei! Ich schicke dir einen ganz lieben Gruß und hoffe, dass du heute nicht mehr ganz so traurig bist und neue Kraft sammeln konntest und kannst !

Dorchen
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