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Alt 04.02.2018, 23:23
Däumling Däumling ist offline
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Standard AW: Mein Papa (58) wird sterben - wie komm ich (27) ohne Papa zurecht

Liebe Plenske,

ich nehme nun den dritten Anlauf um dir zu antworten.

Ich kann alle deine Gefühle, Gedanken, Ängste nachfühlen.
Obwohl ich „Zeit“ hatte, mich auf alle Eventualitäten vorzubereiten, habe ich nicht mit dieser Art Schmerz gerechnet.
Wissend, dass es eine Erlösung für meinen Papa war, wissend, dass er niemals so hätte leben wollen (magensonde,dauerpflege, bettlägerig) ... und doch fühlt man sich erschlagen.

Ich kann dir nur berichten, was für mich bzw uns wichtig war:
Ich habe viel Zeit bei ihm verbracht. Von Oktober 17 bis 26.1.18 habe ich jede Gelegenheit genutzt und war für ihn da.
Habe seine Wünsche erfüllt (Zeitung, Botengänge, Füße eincremen usw)
Wir haben darüber gesprochen, was er sich wünscht „falls was schief geht“
Ich habe seine Enkelkinder mitgenommen, besonders die Kleine mit gerade einem Jahr hat ihn immer sehr erfreut.
Mein Papa hat gekämpft wie ein Tier, bis zum Schluss wollte er nicht wahrhaben, dass es keine Heilung mehr gibt. Er hat es geschafft, seinen Humor zu behalten.
Das hat es mir manchmal etwas leichter gemacht, tapfer zu sein.

Frage deinen Papa nach wünschen.
Was möchte er gerne machen? Was davon ist möglich?
Sag ihm wie wichtig er für dich ist, was du fühlst.
Erzählt euch schönes aus deiner Kindheit. Schöne Erinnerungen machen Freude

Ich wünschte ich hätte mehr (gute) Ratschläge.
Vieles wurde aber auch schon niedergeschrieben.

Ich wünsche dir und deiner Mutter ganz viel Kraft, auch um euch gegenseitig zu stützen.

Alles Liebe
Däumling
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