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Alt 22.03.2012, 18:26
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Eigentlich gehöre ich hier nicht her, mein Mann steht nämlich fest an meiner Seite und unterstützt mich in allen Bereichen. Trotzdem ist es so, dass ich Artztermine, Anträge, Vorsorge etc. alleine mache. Ich denke, es ist nicht das was, was so belastend ist, sondern die emotionale Seite. Das Gefühl, alleine gelassen zu sein, was es für viele so unerträglich macht.

Denn auch mit dem besten Mann an der Seite muss das Leben weitergehen. Mein Mann arbeitet so, dass er immer 5 Tage unterwegs ist, und dann wieder zu Hause. Es ist also eher so, dass ich Aufgaben von ihm mit übernehme, da er sie nicht mal schnell in der Mittagspause erledigen kann. Trotzdem fühle ich mich aufgehoben, es macht mir nichts aus, auch wenn ich lange nicht mehr so belastbar bin, wie früher.

Ich hatte schon vor der Krankheit ein sehr gutes Netz an Freunden. Jeder in meinem "Team" hatte schon während der Krankheit seinen Part, den er besonders gut konnte. Eine Freundin, die Angst vor Krankenhäusern hat, besuchte mich natürlich nicht, dafür stand sie immer für einen Kaffee bereit.

Schon bei meiner MS-Diagnose merkte ich, dass je offener ich mit der Krankheit umging, um so leichter war es auch für die anderen. Es gab keine "dummen" Fragen -- schließlich sind meine Freunde kein Spezialisten. Sie durften mich alles fragen und ich durfte alles erzählen.

Ich drücke Euch so die Daumen, dass Euch ein ähnliches Team aufbauen könnt. Ich denke nicht, dass es unbedingt ein Partner sein muss, einfach nur Menschen, denen man bedingungslos vertrauen kann.
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